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Adventskalender locken noch

Von Angelika Andräs 02.01.2007, 18:04

Zeitz/MZ. - Für Margit Hoffmann und Beate Räthel ist der Dienst an Feiertagen etwas ganz Normales. Die beiden Frauen freuen sich allerdings, wenn es dann im Zeitzer Museum Schloss Moritzburg auch lebhaft zugeht. Nicht nur, weil ihnen dann die Zeit an der Museumskasse nicht so lang wird, sondern weil es natürlich schön ist, wenn an Feiertagen viele Besucher in die Ausstellungen kommen.

Im Jahr 2003 wurde im Museum eingeteilt, wer an welchen Feiertagen arbeitet. Sieben Jahre gelte die Regelung, erzählten die beiden Frauen, dann werde gewechselt. Sie traf es dieses Mal an den beiden Weihnachtsfeiertagen. "Kein Problem", meinten sie übereinstimmend. Nur leider kamen nicht ganz so viele Besucher, wie erhofft oder wie es sie in anderen Jahren schon gegeben hatte. "Dabei ist es doch ein schönes rundes Angebot", meinte Frau Räthel, "die Schlossgaststätte ist gleich nebenan, da kann man doch die Zeit zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken sehr gut für einen Museumsbesuch nutzen." Allerdings kann man das aus ihrer Sicht sowieso jederzeit. Und das empfehlen sie auch. Ob Kinderwagenausstellung, schließlich trägt das Zeitzer Schlossmuseum seit fast 13 Jahren den Titel "Deutsches Kinderwagenmuseum", oder "Die Zeit der Bischöfe", man entdecke immer etwas.

In der Ausstellung "Kinderwagen - Kinderjahre" fand auch eine kleine Sammlung von Adventskalendern ihren Platz. Sehr schöne, gut erhaltene alte Kalender zeigen, wie man früher die Zeit des Wartens verkürzte. Und weil die Weihnachtszeit bis 6. Januar geht, ist die Ausstellung auch so lange zu sehen. Einige der besonders interessanten Stücke sind zum Beispiel die Adventsarche oder ein Kalender mit einem großen Stern im Mittelpunkt. Die Adventskalender, wie sie heute bekannt sind, gibt es erst seit Anfang dieses Jahrhunderts. Allerdings hatten bereits im letzten Jahrhundert vor allem protestantische Christen für die Adventszeit beziehungsweise die 24 Tage vor Weihnachten jeweils spezielle Bilder oder andere Symbole, die das Ablaufen der Zeit bis zum Fest verdeutlichten.

Mancher Besucher zeigte sich allerdings auch enttäuscht, dass ihn im Sonderausstellungsraum dieses Mal keine weihnachtliche Sonderschau erwartete. Beate Holland hatte jedes Jahr die Ausstellungen mit ihrer Familie besucht. "Dieses Jahr waren nicht nur die Kinder arg enttäuscht", meinte die Naumburgerin gegenüber der MZ, "vielleicht hätte ja wenigstens die Kinderzeit-Ausstellung länger bleiben können, dazu ein Weihnachtsbaum, und es hätte wieder gestimmt." Ansonsten freuten sich einige Zeitzer, die zum Teil schon seit Jahren nicht mehr hier leben, ihren Besuch über den Jahreswechsel in der alten Heimat mit einem Museumsbesuch zu verbinden. Wer wie Katja Trieme lange nicht mehr hier war, dem fielen die Veränderungen besonders auf: "Ich finde, das Museum ist viel schicker geworden. Besonders der Festsaal strahlt ja jetzt."

Auch am kommenden Wochenende können Zeitzer und ihre Gäste wieder die Gelegenheit nutzen, das Schlossmuseum zu besuchen. Das Lebek-Zentrum im Torhaus öffnet ab 9. Januar wieder.