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Verschärfungen wegen Magdeburg Sicherheitskonzept steht: Wittenberger Weihnachtsmarkt ist eröffnet

Am Montag kommt die erlösende Nachricht: Das Sicherheitskonzept erfüllt die Anforderungen. Wie es um die Preise für Bratwurst und Glühwein in diesem Jahr steht – und welches Highlight ganz neu ist.

Von Anastasia Hlushchenko und Marcel Duclaud Aktualisiert: 24.11.2025, 19:34
Das Sicherheitskonzept steht. Der Weihnachsmarkt in Wittenberg ist eröffnet.
Das Sicherheitskonzept steht. Der Weihnachsmarkt in Wittenberg ist eröffnet. (Foto: Thomas Klitzsch)

WITTENBERG/MZ. - Am Nachmittag gegen 16 Uhr erfolgt das große Aufatmen. Aus dem Wittenberger Rathaus kommt die erlösende Nachricht, auf die sehr viele Menschen gewartet haben. „Wir können eine vorläufige Marktfestsetzung erteilen“, sagt Adrian Kuhrmann am Telefon gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung. Die Marktfestsetzung ist die Voraussetzung für die offizielle Eröffnung des Wittenberger Weihnachtsmarktes, die seit Langem für den Montagabend vorgesehen ist. Dass der Termin auf der Kippe steht, hatte sich wie berichtet überraschend am vergangenen Donnerstag gezeigt. Nun weicht die Verunsicherung der Vorfreude - und der Blick richtet sich auf die Preise und ein neues Highlight.

Wittenbergs Weihnachtsmarkt vor der Eröffnung am Montagabend. Einige Besucher schauen sich bereits um.
Wittenbergs Weihnachtsmarkt vor der Eröffnung am Montagabend. Einige Besucher schauen sich bereits um.
(Foto: Th. Klitzsch)

Die Stadtverwaltung erklärte, dass noch kein genehmigungsfähiges Sicherheitskonzept vorliege. Damit war nicht klar, ob der beliebte Markt tatsächlich wie geplant stattfinden kann. Hintergrund sind verschärfte Sicherheitsanforderungen, die nach dem furchtbaren Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr gelten. Es geht unter anderem um den Schutz vor Fahrzeugen und den vor Hieb- und Stichwaffen. Verantwortlich für das Sicherheitskonzept ist der Veranstalter, in Wittenberg der Gewerbeverein. Der hatte laut dessen Vorsitzendem Thomas Schneider ein solches Konzept auch vorgelegt, nur entsprach das offenbar nicht in allen Punkten den Anforderungen.

Einige Kleinigkeiten sind noch offen, gefährden aber nicht die Sicherheit

Es musste also nachgearbeitet werden. Das ist inzwischen erfolgt. Eine Begehung habe am Nachmittag stattgefunden, sagte Kuhrmann zur MZ. Dass von einer vorläufigen Marktfestsetzung die Rede ist, hat nach seinen Worten damit zu tun, dass noch einige Kleinigkeiten zu erledigen seien. „Das kann aber im laufenden Betrieb erfolgen“ und beeinträchtige die Sicherheit nicht, so der Sprecher der Stadtverwaltung.

Damit steht dem Weihnachtsmarkt also nichts mehr im Wege, der sich in diesem Jahr dank des über Nacht gefallenen Schnees sogar ganz in Weiß präsentiert. Diese Kulisse lässt den Marktplatz schon am Vormittag leuchten. Händlern und Gästen, die wie üblich schon vor Ort gewesen sind, sieht man an, dass sie voller Vorfreude sind. Zwischen den Ständen steigt der erste Duft von Glühwein und Grillgut auf, der über den Platz wandert und erste Menschen lockt, die sich noch großzügig zwischen den Buden verteilen.

Mit dem ruhigen Start wirkt der Tag wie ein sanfter Beginn der Adventszeit: entspannt, ein wenig festlich – und mit der Hoffnung auf deutlich mehr Besucher später.

Wie sich die Preise vom Glühwein bis zur Bratwurst geändert haben

Die Preise sind im Vergleich zum Vorjahr konstant oder nur leicht gestiegen: Fruchtglühwein und weißer Glühwein kosten zwischen vier und fünf Euro, Kinderpunsch liegt je nach Stand zwischen 2,50 und 3,50 Euro. Eine Thüringer Rostbratwurst gibt es für rund 4,50 Euro, Currywurst für fünf Euro.

Bei Patrizia Baitz, die Würste und Glühwein anbietet, sind die Preise leicht gestiegen. „Das sind jetzt die aktuellen Preise von diesem Jahr“, sagt sie und zeigt auf ihre neue Liste. „50 Cent mehr.“

Michael Krämer
Michael Krämer
(Foto: A. Hlushchenko)

Auf die Frage, wie der Eröffnungstag läuft, antwortet sie kurz: „Sehr ruhig.“ Dann lächelt sie und fügt hinzu: „Es ist Montag, es ist Schnee. Aber ich denke, nachher wird es schon wärmer.“

Hasan Alneimat, Anbieter von Luthers Schmandpizza, hat seine Preise dagegen nicht erhöht. „Der Preis ist wie letztes Jahr oder vor fünf Jahren“, sagt er. Die beliebteste Sorte ist bei ihm klar: „Luthers Schmandpizza – die Originale mit Speck.“ Und ganz besonders die Variante „Sucuk“ für fünf Euro. Die günstigste Pizza kostet 4,50 Euro, die übrigen liegen bei fünf Euro. Insgesamt bietet er acht Sorten an, darunter auch vegetarische Varianten mit Paprika, Brokkoli oder neu mit Halloumi. „Es gibt viele Leute, die essen kein Fleisch“, erklärt er. Dass die Kundschaft ihn kennt, ist ihm wichtig: „Ich habe auch Stammkunden. Die Leute kommen immer wieder.“

Riesenrad auf dem Wittenberger Weihnachtsmarkt hat neue LED-Beleuchtung

Michael Krämer, Betreiber des Riesenrads auf dem Markt, hält die Preise auch in diesem Jahr stabil: Erwachsene zahlen fünf Euro, Kinder vier Euro. „Noch können wir den Preis halten“, sagt er. Dabei ist für ihn klar, wie sehr sich die Kosten verändert haben: „Dieses Jahr ist schon alles teurer, aber wir wollen lieber, dass viele Leute mitfahren.“

Hasan Alneimat
Hasan Alneimat
(Foto: A. Hlushchenko)

Das Riesenrad selbst hat in diesem Jahr einiges Neues zu bieten. Es wurde vollständig überholt – „neu lackiert, komplett neues Licht, neueste LED-Technik mit Displays“, berichtet Krämer. Die große Modernisierung fand im Winter und im Frühjahr statt. Auch organisatorisch habe es kurz vor Beginn noch Herausforderungen gegeben: „Ein paar Tage vorher kam nochmal, dass hier Sicherheitsvorkehrungen verändert werden mussten.“ Neue Zäune und ein kontrollierter Einlass gehören dazu. „Sicherheit first“, sagt er – auch wenn die zusätzlichen Vorgaben die Kosten steigen lassen. Trotzdem bleibt Krämer optimistisch.

Der Betrieb läuft tagsüber ruhig an, doch Krämer erwartet, dass am Abend mehr los sein wird. „Alles gut. Wir hoffen immer auf viele Besucher.“