1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Musik in Wittenberg: Musik in Wittenberg: Flott an die Spitze

Musik in Wittenberg Musik in Wittenberg: Flott an die Spitze

Von Ute König 14.03.2014, 18:31
Täglich eine Stunde übt Dorothea Dietrich auf dem Akkorden.
Täglich eine Stunde übt Dorothea Dietrich auf dem Akkorden. kuhn/Behling Lizenz

Wittenberg/MZ - Die Beste aus Sachsen-Anhalt, die Beste aus Deutschland und die Zweitbeste insgesamt. Beim Wettbewerb „Die kleinen Tage der Harmonika“ in Klingenthal (Sachsen) hat sich Dorothea Dietrich mit dem Akkordeon den zweiten Platz in ihrer Altersgruppe erspielt. Darauf kann die Kembergerin stolz sein. Denn „da dürfen wirklich nur die Besten teilnehmen“, sagt Ines Bröse, die die Zehnjährige an der Kreismusikschule Wittenberg unterrichtet.

Gar nicht schwer

Vor einem halben Jahr begannen die Vorbereitungen auf den Wettbewerb. Schließlich mussten am 1. März vier Stücke perfekt sitzen. Zwei Pflichtstücke wurden allen 18 Teilnehmern der Kategorie 1a vorgelegt und boten der Jury damit einen direkten Vergleich innerhalb der Altersgruppe. Geachtet wurde besonders darauf, dass die Musiker das spielen, was auch in den Noten steht - und nicht improvisieren. Obwohl sie alles auswendig spielte, stellte das für Dorothea kein Problem dar. „Sie waren für mich nicht so schwer“, sagt sie über die Pflichtstücke.

Immerhin greift die Nachwuchsmusikerin schon seit ihrem vierten Lebensjahr in die Tasten. Klavier ist das Familien-Instrument, ihre Mutter unterrichtet es selbst. Dorothea wollte aber etwas anderes machen und entschied sich für das Akkordeon. Und das gefällt ihr nach wie vor viel besser, denn beispielsweise könne man über den Blasebalg die Dynamik der Musik viel gefühlvoller steuern als über den Anschlag am Klavier. Das perfektioniert die inzwischen Zehnjährige jeden Tag eine Stunde. Nur sonntags gönnt sie sich eine Pause vom Üben.

Außer den Pflichtstücken trug Dorothea noch zwei Kompositionen vor, die frei ausgesucht werden durften. Die Wahl fiel auf „Hans im Glück“ und „Der Mann im Mond“ von Tillo Schlunck sowie „Samba“ von Ralf Schwarzien. „Da achtet man natürlich darauf, dass die Stärken der Schüler besonders hervorgehoben werden“, erklärt Ines Bröse.

Die Strategie ist aufgegangen. Dorothea hat die Jury überzeugt. Obwohl sie nicht unbedingt damit gerechnet hatte. Während des Vorspiels sei sie doch ein wenig aufgeregt gewesen. Und auch als sie anschließend noch ihren Konkurrenten zuhörte, habe sie sich nicht zu den Allerbesten gezählt. „Ich dachte nicht, dass ich so gut bin.“ Am Nachmittag kam dann aber die gute Nachricht: zweiter Platz mit 22,50 Punkten. Lediglich Hana Matejková (22,94 Punkte) aus der Tschechischen Republik musste sich Dorothea in ihrer Altersgruppe knapp geschlagen geben.

Nur wenige Tage nach dem Wettbewerb in Klingenthal liegen schon wieder neue Noten auf ihrem Notenständer. Die Wettbewerbs- stücke wurden nach einem halben Jahr gerne beiseite gepackt. „Irgendwann hat man genug davon“, sagt auch Ines Bröse. Nur Schwarziens „Samba“ spielt Dorothea gerne noch mal vor. Er ist schnell und rhythmisch und passt damit genau ins Schema ihrer Lieblingsmusik. „Am liebsten spiele ich Stücke, die flott sind.“

Erst einmal Pause

Trotzdem ist das, was Dorothea jetzt neu einstudiert, ruhiger. Passend. Denn auch in Sachen Wettbewerbe soll es in nächster Zeit etwas ruhiger werden. „Jetzt ist erst einmal Pause“, sagt sie. Die nächsten Wettbewerbe hat sie trotzdem schon im Auge. Im kommenden Jahr möchte sie wieder an „Jugend musiziert“ teilnhemen und auch wieder an den „Kleinen Tagen der Harmonika“ in Klingenthal.