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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Tonnen-Tennis als Fitness-Tipp

Von DETLEF MAYER 10.11.2010, 18:35

ANNABURG/MZ. - Drei Pyramiden á sechs Büchsen warteten darauf, weggeputzt zu werden. Das dürfte doch zu schaffen sein, meinten die Drumherumstehenden. Doch die beiden Annaburger Teams - eines aus fünf Frauen und Mädchen, das andere aus ebenso vielen Männern und Jungs bestehend - taten sich nicht immer leicht beim Bewältigen dieser Aufgabe. Am Ende kamen in Summe 39 Treffer zusammen. Moderator Ted Stanetzky konnte sofort mit Vergleichszahlen dienen: In anderen Orten waren bislang immer leicht über 40 Büchsen gefallen.

Für ordentlich Schwung im meist trüben November sorgten Mittwochnachmittag die Herbstspiele auf Annaburgs Marktplatz. Um diese auszurichten und mit den Einwohnern ein ungezwungenes, spontanes Fest zu feiern, waren der Showtruck von Radio SAW und Vertreter der Innungskrankenkasse gesund plus (IKK) in die Schlossstadt eingerückt. Für zwei Stunden übernahm Frühprogramm-"Muckefuck"-Moderator Ted Stanetzky die Regie und stiftete die Besucher zu diversen Bewegungs-Wettbewerben an, darunter merkwürdig anmutende Disziplinen wie Korbleger (analog Basketball), Plattenlauf (nach Zeit im Raupengang über Holztafeln), Tonnen-Tennis (Zielwurf mit Tennisbällen, die einmal aufsetzen müssen) und das oben beschriebene Büchsenwerfen. Die Spiele sorgten nicht nur für Spaß unter den Besuchern und leisteten einen Beitrag zur Fitness der Mitwirkenden, sie dienten auch einem "höheren" Anliegen: Bei den lustigen Vergleichen sammelte Annaburg entsprechend der gezeigten Leistungen Punkte. Was sich prinzipiell auszahlen kann, denn am Ende der Herbstspiele-Aktion, die noch bis 19. November läuft, gewinnt der beste Ort unter allen Stationen der Kampagne ein Weihnachts-Winter-Fest, zu dem der Radio-SAW-Weihnachtstruck mit einem bunten Programm für die ganze Familie anreist.

Bunt ging es allerdings am Mittwoch auch schon zu. Dafür sorgten nicht zuletzt die kostenlosen Mitbringsel der Ausrichter, die übrigens auf Betreiben von Bürgermeister Erich Schmidt (SPD) mit ihrem Tross nach Annaburg gekommen waren. Es gab, ganz ohne dafür löhnen zu müssen, verschiedene Getränke, Würstchen, leckere Quarkbällchen und andere Naschereien. Lediglich für alkoholische Flüssigkeiten mussten die Gäste jeweils einen Euro auf den Tresen legen. Doch das Geld blieb in Annaburg, es wurde gleich im Anschluss an die Veranstaltung der Sekundarschule in der Stadt übergeben.

Der gute Zweck war für einige Bürger Grund genug, sogar für die Bockwürste freiwillig einen Euro zu berappen. Die nach 18 Uhr festgestellte Gesamtsumme belief sich dank der Annaburger Gebe- bzw. Trinkfreudigkeit auf 227 Euro. Sekundarschulleiterin Annette Müller nahm das Geld dankend entgegen. Es werde voraussichtlich Verwendung finden für Dozenten-Honorare im Berufsorientierungs-Projekt, sagte sie. Erst einmal zahle man die 227 Euro auf das Konto des Schulfördervereins ein und dann werde gemeinsam über den konkreten Einsatz beraten. Von der IKK gab's zusätzlich 17 Sporttaschen für die Schule.

Was die Geschichte mit dem Weihnachtstruck angeht, da hat Annaburg mit seinen Zählern nach den vier Disziplinen kaum Chancen. Die mitwirkenden Teams sammelten zuwenige Punkte, andere Herbstspiele-Orte waren besser.