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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Dauerlösung soll es nicht sein

02.02.2011, 18:04

BAD SCHMIEDEBERG/MZ/TEO. - (Schüler aus Bad Schmiedeberg werden die Halle nutzen, da ihre eigene wegen Einsturzgefahr wie berichtet gesperrt wurde.) Der zweite Umkleidebereich muss erneuert werden - einen Trakt haben die Pretzscher Vereinssportler, die die Halle auch nach der Schließung des Gymasiums 2004 nutzen, bereits in Eigenregie modernisiert.

Weiterhin bedürfe die Lüftung der Reparatur, ebenso müssen Feuerschutztüren funktionstüchtig gemacht werden. Hinzu kommen laut Bürgermeister Stefan Dammhayn (CDU) die Überprüfung von Heizung und Elektrik, Grundreinigung und Tüv-Abnahme. Zudem müsse eine Zufahrt auf den Hof ermöglicht werden, die Vereinssportler gehen bislang durch eine Pforte zwischen Turnhalle und Aula. Ein kleines Polster von 5 000 Euro ist laut Bürgermeister Dammhayn in der genannten Summe allerdings kalkuliert für unvorhergesehene Notwendigkeiten.

Ganz unumstritten ist die überplanmäßige Ausgabe bei den Stadträten dennoch nicht: "Wenn wir die Halle so weit herrichten, werden wir keinen Cent an Fördermitteln für einen Hallenneubau bekommen", befürchtet Volker Barth, (CDU-Fraktion), der zugleich Bauausschuss-Vorsitzender ist. "Man sollte doch so konsequent sein und sagen, dass Sportunterricht dann eben nicht mehr möglich ist."

Der Pretzscher Ortsbürgermeister Harry Deike (parteilos) will wissen, wer die Bewirtschaftungskosten trägt. "Das ist die Stadt", erklärt Dammhayn, "wir werden aber für die Nutzung durch die Sekundarschule einen Mietvertrag mit dem Kreis abschließen." Er verteidigte den Umfang der Reparaturarbeiten: "Es muss auch eine vernünftige Notlösung geben." Dass jemand auf die Idee kommen könnte, daraus eine Dauerlösung zu machen, glaubt der Bürgermeister nicht. Allein der Beförderungsaufwand sei schon so groß, "dass jeder gesunde Menschenverstand sagt, die Turnhalle gehört neben die Schule".

Harry Pfeifer (CDU) verweist aus seiner Kenntnis als Leiter der Grundschule auf die Auflage des Landesverwaltungsamtes, "dass es keine Abstriche an der Stundentafel für Sport zulässt." Für die Organisation dessen sei der Schulträger, also die Stadt, zuständig.

Auch Eckhard Reiche (Feuerwehr-Fraktion) teilt Barths Bedenken nicht: "Der Kreis muss doch auch rechnen. Ich glaube nicht, dass er sich auf Dauer mit Miete und Schülerbeförderung finanziell belasten will".

Christian Gramzow von den Christdemokraten sieht das Geld für die Instandsetzung der Pretzscher Halle nicht als rausgeschmissen an: "Die Halle wird doch sicher auch weiterhin von Pretzscher Vereinen genutzt". Ortsbürgermeister Deike bestätigt das, allerdings müsse nun ein neuer Belegungsplan erstellt werden.