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Kinderkrach hat Zukunft

Von ANDREAS HÜBNER 11.07.2010, 16:22

WÖRLITZ/MZ. - Auch er selbst gehört zu den ersten Mitgliedern des neuen Fördervereins der Kindertagesstätte "Villa Sonnenschein". Dann war es soweit: Die 17 Gründungsmitglieder, die sich am Freitagabend im Hotel "Zum Stein" trafen, bestätigten die vorgelegte Satzung. Rechtsanwalt und Versammlungsleiter Frank Rosenfeld erklärte die Gründung als vollzogen und eröffnete die Mitgliederversammlung, deren Hauptaufgabe es dann war, den ersten Vorstand zu wählen.

Schon eingangs hatte die Leiterin der Tagesstätte, Carola Sommerlatte, während ihrer Begrüßungsrede die Notwendigkeit des Vereins beschrieben. Öffentliche Mittel würden immer knapper und in allgemeinen Krisenzeiten gelte es, den Standort Wörlitz mit der Kita und auch der Luisenschule zu stärken. Das angestrebte Ziel sei es, einen großen Förderverein für alle Wörlitzer Kinder zu schaffen. Auch während der Vorstellung der Satzung unterstrich sie, dass alle Aktivitäten des Vereins dem "Wohle des Kindes" zu Gute kommen müssen. Die Pädagogin macht keinen Hehl daraus - für sie ist das Herzenssache. "Kinderkrach ist die Zukunft Deutschlands", zitierte sie den neuen Bundespräsidenten frei, "wir müssen dafür Sorge tragen, dass unser Kinderkrach in Wörlitz erhalten bleibt!" Besonders erfreut zeigte sich die Pädagogin über die große Anzahl von interessierten und engagierten Eltern, die erschienen waren. Gegenüber der Presse hob sie besonders Brit Zukale und Heike Pierl heraus, die die Vereinsgründung energisch und erheblich voran getrieben haben. "Unsere schöne Parkstadt soll mehrere Gesichter haben. Ordentliche und starke Bildungseinrichtungen gehören einfach dazu", so Frau Sommerlatte.

Das oberste Satzungsziel "ist die ideelle und materielle Förderung der Stadt Wörlitz und ihrer Rechtsnachfolgerin nach einer Gebietsreform beim Betrieb der Kindertagesstätte Villa Sonnenschein", heißt es. Dabei soll die Umsetzung des Bildungsprogramm des Landes "Bildung: elementar - Bildung von Anfang an" unterstützt werden. Des weiteren will man die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erzieherinnen sowie dem Träger der Einrichtung verbessern und Veranstaltungen fördern. Die Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen oder Spielgeräten für die Steppkes wird finanziell bezuschusst werden und für besondere Fälle sind Einzelbeihilfen geplant. Neben all diesen Vorhaben hat aber wie bei jedem Verein auch die Mitglieder-Akquise eine gewisse Priorität. Der neu gewählte ehrenamtliche Vorstand besteht aus fünf Vereinsmitglieder, die neben dem Vorsitzenden, Detlef Herrig, und seinen Stellvertretern, Jens Hauswald und Sabine Spielau, die Funktionen des Schatzmeisters, Anke Mucha, sowie des Schriftführers, Ines Hübner, übernehmen.

Der neu gewählte Vereinschef zeigte sich nicht unbedingt überrascht über seine Wahl: "Unsere Tochter geht in die "Villa Sonnenschein" und auch daher betrachte ich es als unbedingt notwendig, zu helfen", so Herrig. Schon im Voraus habe er sich mit seinen Mitstreitern intensiv mit der Problematik beschäftigt. Sein Name sei dabei im Zusammenhang mit dem ersten Vorstand mehrmals gefallen. Für ihn ist es besonders wichtig, die Erzieherinnen bei ihrer Arbeit zu unterstützen und Spendengelder zur Verfügung zu stellen. Über seine Wahl freue er sich und sei glücklich, sich nun noch intensiver engagieren zu können. Gemäß Satzung wird der Vorstand von einem dreiköpfigen Beirat unterstützt. In diesem sitzt in Funktion der Tagesstättenleiterin auch Carola Sommerlatte, der nach gelungener Veranstaltung sichtlich ein Stein vom Herzen gefallen war. "Einen Elternvertreter als Vorsitzenden finde ich super", erklärte sie der MZ. Die junge Frau schaut optimistisch in die Zukunft: "Das ist ein starker Vorstand!"