1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Girls'-and-Boys'Day in Wittenberg: Girls'-and-Boys'Day in Wittenberg: Vom Fliesenlegen zur Politik

Girls'-and-Boys'Day in Wittenberg Girls'-and-Boys'Day in Wittenberg: Vom Fliesenlegen zur Politik

Von alexander Baumbach 27.03.2014, 22:20
Uwe Gladis zeigt den Schülerinnen das Verfugen der Fliesen.
Uwe Gladis zeigt den Schülerinnen das Verfugen der Fliesen. Isabell Klitzsch Lizenz

Wittenberg/MZ - Der Zukunftstag für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 10 hat am Donnerstag wieder zahlreichen Betrieben im Landkreis Schnupper-Praktikanten beschert. „Bereits zum 14. Mal gibt es diese Möglichkeit für Schüler nun schon, in die Berufswelt zu schnuppern“, erklärt Carmen Ruffer, die Pressesprecherin des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit. Rund 150 offizielle Angebote für Mädchen und 100 Praktika für Jungen seien in Sachsen-Anhalt auf dem offiziellen Radar des Zentrums zu finden. Dazu kämen noch zahlreiche eigene „Eroberungen“ der Schülerinnen und Schüler. „Von unseren 900 Schülern dieser Jahrgangsstufen haben gut 75 Prozent den Zukunftstag genutzt“, berichtet Bettina Waßmann, die Lehrplan-Koordinatorin des Luther-Melanchthon-Gymnasiums. Für die anderen hieß die Alternative: Unterricht.

Im Wahlkreisbüro von Bündnis 90/Die Grünen sitzen sieben Mädchen der Evangelischen Gesamtschule, der Rosa-Luxemburg-Schule und der Heinrich-Heine-Sekundarschule aus Reinsdorf. Sie haben den Tag mit einem Bio-Frühstück bei der Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke begonnen - bevor sie dann einen Flyer zum Thema Umweltschutz erstellten. Die Rettung der Erde, Energiesparen und der Artenschutz wurden unter anderem von den jungen Damen betrachtet. „Wir wollten auch was Regionales machen“, erklärt Jessica Palatini. Die 13-Jährige wird von Hanna Schmidt, Isabell Sophie Haberlandt und Elias Weinitzke in die Mangel genommen. Die drei Nachwuchs-Journalisten sitzen der Grünen-Couch gegenüber und horchen ihre Praktikantenkollegen aus. „Journalismus zu erklären ist, glaube ich, schwerer, als Politik zu erklären“, sagt Steffi Lemke. Das unterschreiben die drei Nachwuchs-Schreiber nicht - im Grunde genommen sei beides sehr komplex. Für die Praktikantinnen der Grünen jedenfalls steht fest: Politik ist durchaus eine Job-Option, vor allem für Frauen.

Melina Gladis ist in der Möllensdorfer Straße unterwegs. Die 13-Jährige besucht mit ihrer Schulfreundin Isabell Klitzsch das Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer. Nach dem Öffnen der Tür werden die Nachwuchs-Journalisten der MZ in der Halle umringt. Es ist hell, groß, die Atmosphäre ist ruhig. Sechs Schülerinnen des Luther-Melanchthon-Gymnasiums und der Rosa-Luxemburg-Schule haben hier von 9 bis 13 Uhr Mosaikplatten hergestellt - und damit in das Berufsbild des Fliesenlegers hineingeschnuppert. „Ich würde im nächsten Jahr gern wieder hierher kommen - aber könnte mir das beruflich nicht vorstellen“, erklärt Lara Tietz. Ihr künftiger Job solle zwar Spaß machen, aber auch abwechslungsreich sein und sich lohnen. Ganz anders ist das bei Marie Steinicke - für die Rosa-Luxemburg-Schülerin kommt eine Karriere in dem Beruf in Betracht.