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Ausstellung im Luther-Melanchthon-Gymnasium Ausstellung im Luther-Melanchthon-Gymnasium: Sehenswertes Dreierlei

Von Rainer Schultz 27.09.2018, 07:44
Lydia, Leonie und Hannah (v.r.), als Preisträger am 65. Europäischen Wettbewerb und am achten Sachsen-Anhalt-Wettbewerb selbst an der Ausstellung beteiligt, schauen sich die Fotos der Lehrer aus Schulen der Welt an.
Lydia, Leonie und Hannah (v.r.), als Preisträger am 65. Europäischen Wettbewerb und am achten Sachsen-Anhalt-Wettbewerb selbst an der Ausstellung beteiligt, schauen sich die Fotos der Lehrer aus Schulen der Welt an. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Für einige Minuten bringen Toni (Trompete 14), Karl (Tenorsaxophon 17) und Bennett (Posaune 14), Mitglieder der Schul Bigband, an diesem Dienstagabend den engen Flur des Luther Melanchthon Gymnasiums zum Beben. „I don’t mean a thing“ heißt der Titel, den das Trio gekonnt darbietet.

Nach diesem gelungenen und mitreißenden musikalischen Auftakt wird der „Staffelstab“ an Kunstlehrerin Ulrike Kirchner weiter gereicht. „Die mittlerweile 81. „Flurausstellung“ im Gymnasium ist eröffnet“, verkündet diese. Die Schau setzt sich aus drei Teilen zusammen.

Preisträgerarbeiten aus Schülerwettbewerben, zum einen aus dem 65. Europäischen Wettbewerb und vom achten Sachsen-Anhalt-Wettbewerb zum anderen sind zu sehen. Zusätzlich werden zur interkulturellen Woche zum Thema „Schulen der Welt“ Fotos gezeigt, die Lehrer von Reisen mitgebracht haben.

Aus anderer Perspektive

Schulen einmal aus einer anderen Perspektive betrachten – Schulen der Welt war angesagt. Ein interessantes Thema, vor allem wenn sich vier Lehrerinnen mit Mitteln der Fotografie an ein solches heran wagen. Man durfte gespannt sein. Können Sie sich vorstellen wie der Schulalltag in solchen Ländern wie Myanmar, Laos oder Kambodscha aussieht?

Wie sind die Klassenräume ausgestattet? Ulrike Kirchner bereiste diese Länder und schilderte das Gesehene mit dem Fokus auf Schulen gerichtet. Sie kam zu der Einschätzung: „Bildung ist ein hohes Gut. In vielen Ländern ist es ein Privileg, zu lernen und Schulen besuchen zu dürfen.“

Nicht anders die Erfahrung von Ute Pannicke, die bereits dreimal in Indien weilte, wo ihr Interesse sich auf das dortige Schulwesen konzentrierte. Schulgeld in armen Ländern ist oft unerschwinglich. Meist reicht es nur für ein Kind, das damit aus der Armut entfliehen soll. Was alle Kinder der Welt indessen eint, sind Ausgelassenheit und Fröhlichkeit beim Spiel, wie viele Fotos zeigen. Glücklichsein lässt sich nicht am materiellen Wohlstand messen – eine Grundaussage, die sich in diesen Aufnahmen immer wieder bestätigt.

Einmal über den eigenen Tellerrand hinaus schauen - dies waren auch die Motive von Petra Brecke, die Indien, Südafrika und Peru bereiste. Astrid Hötte beleuchtete Schulen in Frankreich. Hier besteht übrigens eine enge Partnerschaft mit dem Gymnasium aus Pithiviers, das 100 Kilometer südlich von Paris liegt. Im Januar und März 2019 begeben sich erneut deutsche und französische Schüler zu gegenseitigen Besuchen auf Reise.

Ein echter Hingucker

Kunst- und Deutschlehrerin Heike Masser, bekannt für viele interessante Theater- und Kunstprojekte, verstand es als Koordinatorin für den 65. Europäischen Schülerwettbewerb auch junge Leute ihrer Schule dafür zu begeistern. Dass es sogar zu einem Preis reichte, erfüllte Karin Lilli Weiß und Elena Rosenthal (beide Klasse 6) mit Stolz.

Die Freude durften sie mit ihrer Lehrerin teilen. Zur Vielfalt zählt übrigens auch der Blumenschmuck in Ikebana- Optik von Ina Schaller – ein echter Hingucker!

Was bleibt in den Köpfen nach dem Besuch der Vernissage? „Egal welche Sprache du sprichst, wir sind doch alles nur Menschen“, so hieß es in einer Filmsequenz zum europäischen Wettbewerb. Toleranz sollte nicht als abgedroschener, antiquierter Begriff verstanden werden – Toleranz sollte gelebt werden. Dazu bietet der Alltag viel Gelegenheit.

Schuldirektorin Anja Aichinger empfindet Ausstellungen dieser Art als echte Bereicherung an ihrer Schule: „Ich unterstütze gern solche Aktivitäten.“

Bis zum 26. Oktober kann die Gelegenheit genutzt werden, das Ganze in Augenschein zu nehmen (an Schultagen bis 16.30 Uhr obere Etage).

(mz)