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Aufklärung am Akkordeon

Von Stefanie Hommers 19.07.2006, 17:34

Wittenberg/MZ. - Und in der Tat hat ihr seit zehn Unterrichtsjahren erprobtes Spiel mit Musikantenstadl und Co wirklich wenig zu tun. "Wenn man Bach auf dem Akkordeon spielt, klingt das wunderschön - fast wie auf der Orgel", beschreibt sie die Faszination, die vom vollen Klang des Instruments ausgeht; das gelte besonders, wenn man zu zweit spiele. Im Duo mit Johanna Pfeifer leistet sie ein wenig musikalische Aufklärungsarbeit und tritt immer wieder den Beweis an, welche Vielfalt und welchen Variationsreichtum Akkordeonmusik zu bieten hat. Neben Johann Sebastian Bach gehört der argentinische Tangospezialist Astor Piazzolla zu ihren Favoriten. Die beiden Schülerinnen der Wittenberger Kreismusikschule sind seit knapp drei Jahren ein eingespieltes Team und genießen das gemeinsame Musizieren, das aufeinander hören und miteinander harmonieren. Dass das so gut funktioniere, sei beileibe nicht selbstverständlich, versichern sie aus Erfahrung, denn beide haben auch schon mit anderen Partnern gespielt. Ihre Akkordeonlehrerin Ines Bröse habe sie zusammen geführt und bei dieses Wahl ein gutes Gespür bewiesen. "Man muss ja nicht nur musikalisch, sondern auch vom Charakter her zueinander passen", so Sabrina Zubke. Dass ihnen das Zusammenspiel liegt, hat indes noch einen weiteren Grund, wie die 15-jährige Johanna Pfeifer gesteht: "Man kann nämlich auch die Aufregung vor einem Auftritt teilen." Gemeinsam gegen das Lampenfieber angespielt haben die beiden jungen Frauen auch im Frühjahr beim landesweiten Akkordeonwettbewerb - und mit "sehr gut" abgeschlossen. Beim Solospiel erreichte Sabrina Zubke zudem das Prädikat "ausgezeichnet" und durfte damit am Bundesausscheid teilnehmen. Es war dies ihr drittes und letztes Kräftemessen mit der Elite junger Akkordeonschüler und sie bewältigte die Herausforderung mit einem "sehr gut". "Jetzt könnte ich nur noch bei den Profis mitmachen, und was die können ist Wahnsinn", lobt Sabrina Zubke ehrfurchtsvoll diejenigen, die ihre musikalische Ausbildung mit einem Studium fortgesetzt haben. Das Mitglied des Landesakkordeonensembles möchte sich ebenfalls weiterhin der Musik widmen und Kulturmanagement sowie Musikwissenschaften studieren. "Mit dem Akkordeon aufzuhören, kann ich mir nicht vorstellen."