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Weißenfels Weißenfels: Jugendgottesdienst in der Lutherkirche

Von klaus-dieter kunick 18.11.2012, 16:17

weissenfels/MZ. - "Es wäre schön, wenn die Jugend immer so zahlreich zum Gottesdienst erscheint", erklärt am Ende der Zusammenkunft freundlich, aber bestimmt, Hartmut Spengler, der mit gut 60 anderen Besuchern am Sonntagvormittag am Jugendgottesdienst in der Lutherkirche in Weißenfels teilnahm. Es sei für ihn geradezu erfrischend, so viele junge Leute in der Gemeinde zu sehen.

In der Tat, zum Jugendgottesdienst erscheinen zahlreiche junge Leute, die sich mit dem von Pfarrer Martin Schmelzer anberaumten Thema zur Würde des Menschen hingezogen fühlen. Es war jedoch nicht nur die Jugend, vom Kleinkind bis hin zu Menschen im hohen Alter reicht der teilnehmende Personenkreis. "Die Menschenrechte werden in der Welt vielfach verletzt, gleichzeitig ist die Würde unantastbar. Wie passt das zusammen?", fragt der Pfarrer in die Runde, der aus aktuellem Anlass auf die Auseinandersetzung zwischen Israel und Palästina eingeht. Martin Schmelzer spricht: "Gott wendet sich in seiner Vielfalt bedingungslos zu den Menschen hin." Der Pfarrer berichtet, dass sich Schüler in Thalwinkel mit dem Thema Würde ausgiebig befassten.

Dem Denken in materiellen Werten zu entkommen, sei mitunter nicht so einfach zu entflechten und teilweise problematisch. Martin Schmelzer setzt einen Gedanken dagegen: "Liebe kann Brücken bauen. Ist es nicht Zeit dafür?", stellt er die Frage in den Raum und bittet einige Schüler, das gleichnamige englische Lied zu singen.

Das verfehlt nicht seine Wirkung, etliche Besucher sind in sich gekehrt. Katrin Rozkovez-Schumann (41) aus Leißling meint unter anderem, dass die Menschen bei Konflikten nicht gleich aufeinander losgehen sollten. "Ich muss mich noch stärker für die Menschenrechte einsetzen", so Maximilian Brunze (15) aus Burgwerben. Dass es so viele Menschenrechtsverletzungen auf der Welt gebe, darüber werde er gar nicht fertig. Mit der Würde des Menschen setzen sich auch Florian Koch und Vanessa Huttner auseinander. "Dass Menschen in der Welt ausgegrenzt werden, das muss aufhören", so der 14-Jährige. Und die ein Jahre ältere Schülerin meint, dass so viele Greueltaten auf der Welt vor Gott unentschuldbar seien. Um den Jugendgottesdienst nachhaltig in Erinnerung zu behalten, bittet der Pfarrer, auf einem Zettel einen persönlichen Wunsch für einen anderen Menschen aufzuschreiben. Eine schöne Idee, denn wohl alle schauen, nachdem sie den Raum verlassen haben, spontan auf ihren Zettel.