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Tradition in Weißenfels Tradition in Weißenfels: Sternsinger klopfen an

Von bärbel schmuck 06.01.2014, 14:00

weissenfels/MZ - Sternsinger sind in diesen ersten Tagen im neuen Jahr auch im Burgenlandkreis unterwegs. Für Manuela und Thomas Knittel aus Weißenfels ist es eine lange Tradition. Schon als Kinder sind beide, heute Mitte 40 und Eltern von einer Tochter und zwei Söhnen, als Heilige Drei Könige gewandet losgezogen. Seit Jahren begleitet das Ehepaar nun die eigenen Kinder und welche aus befreundeten Familien.

So war es auch am Sonntag, als Knittels zu sechst vom Nachmittag bis in die Abendstunden zwischen dem Weißenfelser Stadtberg und dem Lützener Ortsteil Taucha als Segensbringer an Türen klopften, sangen und Geld für Kinder aus Malawi sammelten. „Das hat viel Spaß gemacht, wir haben auch etwas Süßes für uns gekriegt“, sagte die kleine Mascha Schulz. Die Sechsjährige schüttelte dabei fröhlich die Spendenbüchse, aus der es ordentlich klimperte. Während das Mädchen zum ersten Mal am Sternsingen teilnahm, waren die anderen Kinder schon des Öfteren dabei. „Es ist immer wieder schön, zu sehen, wie sich Menschen freuen, wenn wir singen und spielen, wenn wir ein fröhliches neues Jahr wünschen - mit Frieden, Frohsinn und Einigkeit“, erklärte die 18-jährige Elisabeth Knittel und zitierte damit aus einem ihrer Lieder.

Spendabel zeigte sich auch Pfarrer Karl-Christoph Werner von der katholischen St.-Elisabeth-Gemeinde in Weißenfels, der mit Gästen bei Kaffee und selbstgebackenem Stollen saß und die Ankömmlinge spontan und herzlich dazu einlud. Bei ihm und seinem Besuch machten Sternenträger Johannes Knittel (12) und die drei als Könige Gewandeten halt - seine Schwester Elisabeth in der Rolle des Caspar, Mascha Schulz als Balthasar und Martha Kittler (6), die stolz den Melchior gab. Die „drei Weisen aus dem Morgenland“ und das Ehepaar Knittel erwiesen sich als textsichere und musikalische Abordnung, die nach ihrem erfrischenden Gesang das Pfarrhaus und die Kirche segnete. Nach dem Gesang wird mit Kreide „C+M+B 2014“ an die Türen geschrieben, erfuhr die MZ weiter zu diesem uralten Brauch der Kirche.

Das bedeutet Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus. Zudem stehen die Buchstaben für die Namen der drei Könige Caspar, Melchior, Balthasar, die durch den Stern von Bethlehem zu Jesus geführt wurden, der zu Weihnachten geboren worden war. Nachdem Mascha und Martha als jüngste Sternsinger Teile der größten Hilfsaktion von Kindern für Kinder auf der ganzen Welt erläutert hatten, bereiteten sich alle auf die anschließende Vesper im Gotteshaus St. Elisabeth in der Friedrichsstraße der Stadt vor.

Pfarrer Werner und Manuela Knittel, die im Elisabethkindergarten der gleichnamigen Gemeinde als Erzieherin arbeitet, verwiesen auf weitere Sternsinger-Aktionen, die in den nächsten Tagen, voraussichtlich noch bis zur Monatsmitte, stattfinden würden, um Geld für Flüchtlingskinder in Malawi zu sammeln. „Das ist ein ganz armes Land in Afrika“, sagte Mascha Schulz. Mit der gleichaltrigen Martha war sie sich einig: Im Kindergarten wollen sie mit anderen ihrer Vorschulgruppe noch einmal als Sternsinger unterwegs sein.