Nach Todesfall bei Abifeier Todesfall bei Abifeier in Weißenfels: Schüler von Goethegymnasium machen Prüfung trotz Trauer

Weißenfels - Alle zu den Abiturprüfungen angemeldeten Schüler des Goethegymnasiums haben ihre Termine in dieser Woche auch wahrgenommen. Das teilt Silke Stadör, Sprecherin des Landesschulamtes in Halle, auf Nachfrage mit.
Geprüft worden sind in der vergangenen Woche neben den Fächern Biologie und Chemie auch Deutsch sowie verschiedene Fremdsprachen. Die Möglichkeit, seine Prüfung an einem späteren Nachholtermin abzulegen, hat kein Zwölftklässler wahrgenommen.
Am Wochenende vor den Prüfungen waren einige Abiturienten noch einer emotionalen Ausnahmesituation ausgesetzt: Nach einer Abi-Feier war ein 17-jähriger Schüler des Goethegymnasiums am Bahnübergang Leißling von einem Zug erfasst worden und überlebte den Zusammenstoß nicht.
Schüler aus Weißenfels stirbt nach Zusammenstoß mit Zug: Schulpsychologen unterstützen bei der Trauerbewältigung
Da die Fete in unmittelbarer Nachbarschaft in der Gaststätte Thüringer Pforte stattfand, hatten viele Schüler noch vor Ort von dem Drama erfahren. Mehr als ein Dutzend Rettungswagen war im Einsatz und das Notfallteam Krisenintervention stand den Jugendlichen vor Ort mit vier Seelsorgern bei.
Auch das Goethegymnasium selbst hat in der vergangenen Woche Unterstützung von Schulpsychologen erhalten. Diese waren Montag und Dienstag vor Ort, um die Schüler bei der Trauerbewältigung zu unterstützen.
Nachdem am Sonntagnachmittag bereits rund fünf Dutzend Schüler bei einer Andacht in der Markröhlitzer Kirche dem Verunglückten gedacht hatten, fand am Mittwoch eine Andacht in der Weißenfelser Marienkirche statt, bei der Hunderte Schüler anwesend waren.
Todesfall eines Schülers sorgt für Bestürzung in ganz Weißenfels
Der Todesfall hat auch darüber hinaus in ganz Weißenfels für viel Betroffenheit gesorgt. „Da laufen mir die Tränen. Wir können unsere Kinder nicht immer beschützen. Leider. Mein aufrichtiges Beileid allen Angehörigen“, kommentierte eine Nutzerin die traurige Nachricht via Facebook.
Zahlreiche Weißenfelser sprachen der Familie ihre Anteilnahme aus. Erst vor wenigen Jahren war der Vater des Verunglückten auf tragische Weise ums Leben gekommen.
Viele wiesen auch auf das schwere Schicksal des Lokführers hin, der unverschuldet in die auch für ihn schwierige Situation geraten war. Der 17-Jährige hatte in Leißling trotz roten Blinkzeichens und heruntergelassenen Halbschranken versucht, die Gleise zu überqueren. (mz)