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Niemöllerplatz in Weißenfels Niemöllerplatz in Weißenfels: Warum die Diskussion um einen Klimaparkplatz weitergeht

Von Andreas Richter und Andrea Hamann-Richter 26.02.2018, 09:54
Am Niemöllerplatz wird ein Klimaparkplatz mit 84 Stellplätzen entstehen. Auch Ladestationen für Elektroautos sind geplant.
Am Niemöllerplatz wird ein Klimaparkplatz mit 84 Stellplätzen entstehen. Auch Ladestationen für Elektroautos sind geplant. Peter Lisker

Weißenfels - Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer einer Online-Umfrage der Stadt hat sich bislang für die offene Gestaltungsvariante des Klimaparkplatzes am Weißenfelser Niemöllerplatz ausgesprochen. Wie die Stadt informierte, entfielen bis Freitagmittag von 744 gültigen Stimmen 583 auf die Variante mit dem offenen Greißlaubach, 161 Teilnehmer votierten für die geschlossene Variante.

Der Stadtrat hatte sich auf seiner jüngsten Sitzung mit knapper Mehrheit für die Variante mit geschlossenem Greißlaubach und mehr Stellplätzen für Pkw entschieden und zugleich die Alternative mit offenem Bach und Grünfläche abgelehnt. Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) hatte daraufhin Widerspruch gegen diese Entscheidung eingelegt. Die Stadt startete eine Online-Befragung, um die Meinung der Bürger zur Gestaltung des Areals zu erkunden. Die Umfrage läuft noch bis 28. Februar.

Stadtmarketingverein Weißenfels: Lieber ein paar Parkplätze weniger, als der Verlust von einem Stück Lebensqualität.

Indes deutet sich eine breite Mehrheit für die offene Variante an. Das zeigte auch eine private Befragung im Netz. Für die Lösung unter Einbeziehung des Greißlaubachs sprach sich jetzt ebenso der Weißenfelser Stadtmarketingverein aus. „Wir sind für die grüne Variante“, sagte die Vorsitzende Elke Simon-Kuch. Erst am Freitag hatten Vereinsmitglieder darüber beraten. Ihre Entscheidung: lieber ein paar Parkplätze weniger, als der Verlust von einem Stück Lebensqualität. Die offene Variante soll zehn bis 15 Pkw-Stellflächen weniger haben als die geschlossene.

Sicherlich bestehe die Gefahr, dass das Areal von einigen Zeitgenossen nicht entsprechend pfleglich behandelt wird, räumte Simon-Kuch ein. Aber von solchen Befürchtungen könne nicht alles abhängig gemacht werden. „Wir sind eine schöne Stadt und da gehört Grün dazu“, machte sie klar. Hinzu komme, dass die grüne Variante nicht mal teurer sei als die geschlossene. In beiden Fällen gehen die Planer von rund 1,2 Millionen Euro aus.

Gestaltung des Areals am Niemöllerplatz in Weißenfels kontrovers diskutiert

Kontrovers wurde die Gestaltung des Areals am Niemöllerplatz auch noch einmal auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung diskutiert. Hans Klitzschmüller, Vorsitzender der Fraktion Die Linke, blieb bei seiner Entscheidung für die geschlossene Lösung und stellte infrage, ob sich an dieser Stelle überhaupt jemand zu einem längeren Aufenthalt niederlassen würde. „Wir wollen nicht verhindern, dass Weißenfels schöner wird“, sagte der Vorsitzende des Umweltausschusses und erinnerte zugleich daran, dass die umstrittene Stelle „zwei Mal am Tag eine Stunde lang mit viel Verkehr gesegnet ist.“

Für die offene Variante plädierte hingegen Gudrun Schulze (CDU/FDP-Fraktion). Sie verwies auf die Bemühungen der Stadt um eine Belebung des Tourismus und bezeichnete die offene Lösung als eine gute Chance zur Aufwertung des Eingangsbereichs zur Altstadt.

Für eine Freifläche unter Einbeziehung des Baches setzte sich auch Herbert Dathe, Vorsitzender des Seniorenbeirates, ein. Die Gefahr einer Vermüllung des Platzes, in dessen unmittelbarer Nähe sich kein Einkaufsmarkt befindet, sehe er eher nicht.

››Abstimmung im Stadtrat: Donnerstag, 1. März, 17 Uhr, Ratssaal am Kloster (mz)

Das strittige Gelände
Das strittige Gelände
Peter Lisker