Guter Start in Wahllokalen

WEISSENFELS/MZ. - Zu dieser Zeit, etwa 9.30 Uhr, hatten schon fast 200 Lützener in dem größten Wahllokal der Kleinstadt ihre Stimmen abgegeben, sowohl für die Bundestagswahl als auch für die neue Gemeindestruktur. "Gleich acht Uhr ging es los", sagte Wahlvorsteherin Elfriede Lange. "Bei schönem Wetter kommen die meisten schon früh", so ihre Erfahrung aus vielen Wahlhelferjahren.

"Für mich ist immer klar, welche Partei ich wähle", erklärte Stefan Bargenda. "Ich wechsle auch schon mal", deutet Thilo Zimmermann an, dass er sich auch von taktischen Überlegungen leiten lässt, wenn er die politische Richtung mitbestimmen will.

"Bundestagswahlen lassen wir nicht aus, eher mal eine Kommunalwahl", so Tino Burkhardt. Als er mit Ehefrau Ines noch vor zehn Uhr in der Rippacher Schule wählte, resümierte das Vormittagsteam der sechs Wahlhelfer hier ebenfalls eine gute Wahlbeteiligung. Wahlvorsteher Michael Völker wagte nach 15 Jahren als Wahlhelfer diese Einschätzung. Ein Ehepaar sei sogar schon fünf vor acht am Wahllokal gewesen. "Die hatten an so einem schönen Sonntag noch was Besonderes vor", verstand Christa Grunewald die Frühaufsteher, zu denen sie gestern gehörte, weil sie zur ersten Schicht im Wahllokal eingeteilt war. Wegen der Auszählung am Abend ging sie aber auch mit als Letzte.

"Mir fiel es dieses Mal richtig schwer, mich zu entscheiden", gab Heinrich Küster zu. Damit nicht Parteien profitierten, deren Politik er ablehne, nehme er sein Wahlrecht immer wahr. Er und seine Frau Erika gaben ihre Stimmen am Vormittag im Weißenfelser Wahllokal im Wohnpark Töpferdamm ab. In den letzten Wochen hätten sie genau darauf gehört, was die Parteien sagten. Nun seien sie sehr gespannt, wie die Wähler darauf reagierten. Mehr als 200 der maximal 1 168 zu erwartenden Wahlberechtigten hatten bereits vor ihnen am Töpferdamm gewählt, als sie gegen elf Uhr dort eintrafen.

Aus ausgewählten repräsentativen Wahllokalen wird 12 Uhr das erste Mal die Wahlbeteilung ins Kreiswahlbüro gemeldet. Da liegt sie bei 24,34 Prozent und damit unter der der letzten Bundestagswahl zu dieser Zeit. Auch 16 Uhr liegt sie mit 46,96 Prozent darunter.