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Fehlender Telefonanschluss wird zum Dauerproblem

Von BÄRBEL SCHMUCK 18.06.2009, 17:45

WEISSENFELS/MZ. - Wenn unser Fest stattfindet, soll alles schön und einladend aussehen", erklärt die 61-Jährige.

Die Tagewerbenerin ist eine der rührigen Frauen und Männer, die dem Verein Naumburger Tafel freiwillig zur Seite stehen und sich bei der Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige unentbehrlich machen oder Kindern Nachhilfeunterricht geben. "Zum alten Eisen will ich nicht gehören. Hier werde ich wenigstens noch gebraucht", ist die Frau im Ehrenamt froh. Obwohl sie beim Hoffest zu den Gästen zählt, fasst sie bei den letzten Vorbereitungen mit zu. "Das Fest widmen wir diesmal als Dankeschönveranstaltung unseren Vereinsmitgliedern, den Mitarbeitern und Helfern für ihre geleistete Arbeit", sagt Mathias Gröbner. Der Vereinschef erinnert an das Hoffest im Vorjahr für Bedürftige, das anlässlich des zehnjährigen Vereinsbestehens in Naumburg stattgefunden hatte.

Noch einen Grund zum Feiern gibt es am Freitag in Weißenfels: die Eigenständigkeit der hiesigen Tafel als eingetragenes Mitglied im Bundesverband der Deutschen Tafeln. "Eigenständig, aber weiterhin unter dem Dach des Vereins Naumburger Tafel, sichert diese neue Struktur die Versorgung der Bedürftigen im Burgenlandkreis", erläutert Gröbner. Er verweist auf noch mehr finanzielle Fördermöglichkeiten zugunsten sozial schwacher Bürger, die von Hartz IV betroffen seien.

Zurzeit werden 3 000 Personen mit Lebensmitteln, die Supermärkte kostenlos abgeben, in den Ausgabestellen Naumburg, Laucha und Freyburg sowie Weißenfels und Hohenmölsen versorgt. "Viele junge Leute unter 30 Jahre sind inzwischen hinzugekommen, das fällt richtig auf", schildert Ulrike Kott. Als schlimm empfindet die Leiterin der Tafelstube ebenso, dass die Einrichtung in der Kleinen Burgstraße nach anderthalb Jahren ihres Bestehens noch immer ohne Telefonanschluss sei. Sozialbetreuerin Heidrun Köhler ist hartnäckig: "Wir bleiben dran bei der Telekom, damit vor allem Kinder, die regelmäßig Freizeitangebote nutzen, endlich die Computer mit Internetzugang in Anspruch nehmen können." Es sei ein Unding, dass PC-Arbeitsplätze für die Erledigung von Hausaufgaben mit Unterstützung von Sponsoren eingerichtet wurden und "nun sinnlos rumstehen". Ein Anruf der MZ beim Kundenservice der Telekom ergab, dass sich das Unternehmen bis kommenden Montag kümmern wolle.