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Eine Rampe für Sven Eine Rampe für Sven: Spendenaktion für querschnittsgelähmten Rollstuhlfahrer gestartet

Von Jan Iven 16.05.2018, 08:58
Die alten ausschiebbaren Rampen kann Sven Föhre in seinem Rollstuhl nur mit Hilfe von Vater Olaf Föhre hochfahren.
Die alten ausschiebbaren Rampen kann Sven Föhre in seinem Rollstuhl nur mit Hilfe von Vater Olaf Föhre hochfahren. Peter Lisker

Weissenfels - Der Weißenfelser Sven Föhre hat es nicht einfach im Leben. Der 30-Jährige sitzt querschnittsgelähmt im Rollstuhl und leidet zudem an einem offenen Rücken. Er kann seinen Kopf kaum bewegen, ist komplett arbeitsunfähig und lebt bei seinen Eltern, die sich liebevoll um ihren Sohn kümmern.

„Wir möchten, dass Sven trotzdem so viel wie möglich am Leben teilnehmen kann“, erzählt die 60-jährige Mutter Birgit Föhre. Besonders gern besucht Sven Föhre die Auftritte von Schlagerstars und Musikern im Einkaufszentrum „Schöne Aussicht“ in Leißling, wo seine Eltern ihn mit dem umgebauten Familientransporter im Rollstuhl hinfahren.

Auch zum Bowling fahren die drei gern gemeinsam nach Leipzig. Dort gibt es eine Bahn, die speziell für Rollstuhlfahrer geeignet ist. Doch seit einem dreiviertel Jahr kann die Mutter ihren Sohn nicht mehr allein mit dem Transporter fahren.

Damals hat Sven Föhre einen neuen Rollstuhl bekommen, da er nach einem Unfall in dem alten umzufallen drohte. Mit dem neuen Rollstuhl kann Sven Föhre allerdings nicht mehr allein die alten ausziehbaren Rampen hochfahren, da sie zu steil sind. Und die neuen schweren Rampen kann nur Vater Olaf Föhre aufbauen. 

Hydraulische Rampe für Rollstuhlfahrer Sven Föhre kostet fast 10.000 Euro 

Doch der 58-Jährige arbeitet als Anlagenfahrer im Schichtdienst und ist oft gar nicht zu Hause. „Wir mussten dann auch schon mal Arzttermine verschieben, wenn ich gearbeitet habe“, erzählt Olaf Föhre. Und an gemeinsame Ausflüge nach Leißling ist dann erst recht nicht zu denken.

Und so wünscht sich die Familie eine hydraulische Rampe für ihren Transporter, die die Mutter allein bedienen kann. Das Problem: So ein Gerät kostet mit Einbau fast 10.000 Euro. Unerschwinglich für die Familie, in der der Vater der Alleinverdiener ist. Auch die Krankenkasse kommt für die Ausgaben nicht auf, sagt Birgit Föhre.

Knapp 1.000 Euro bereits nach wenigen Tagen eingegangen

Doch nun hat sich Svens Schwager Mirko Thurau eine Aktion einfallen lassen. So startete der 39-Jährige im Internet eine sogenannte Crowdfunding-Kampagne, bei der Interessierte Geld spenden können. „Ich hatte die Idee von einem Freund, der Geld für einen Sportrollstuhl gesammelt hat“, sagt Mirko Thurau.

Von dem Erfolg ist die Familie überrascht. „Bei uns haben sich sogar Menschen aus München und der Schweiz gemeldet, die helfen möchten“, sagt Svens Schwester Annett Föhre-Thurau. Schon in den ersten Tagen seien mehr als 400 Euro eingegangen. Nun hofft die Familie, dass möglichst viel Geld für die Rampe zusammenkommt. (mz)

Spenden unter www.paypal.com/pools/c/84hNVSUr4f