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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Schule in der Gärtnerei

Von bärbel schmuck 16.04.2012, 17:13

markwerben/MZ. - "Maggikraut gehört an die Nudelsuppe, damit sie schön würzig schmeckt. Eigentlich heißt das Gewächs auch Liebstöckel", weiß Lilli Albrecht. Die achtjährige Schülerin besucht die Uichteritzer Grundschule "Adam Ries" und nimmt mit ihrer zweiten Klasse am Projekt "Schule in der Gärtnerei" im Markwerbener Gartenbaubetrieb von Elke Fabig teil.

Hier wimmelte es am Montagvormittag nur so vor Kindern. Dass nicht nur Petersilie und Schnittlauch, sondern auch Zitronenmelisse und Estragon zu den Küchenkräutern und Heilpflanzen gehören und wie sie zu kräftigen Pflanzen herangezogen werden, das lernen die kleinen Gärtner. Da wird gesät und eingetopft und sich schon jetzt auf die Ernte gefreut, um später Kräuteressig für leckere Salate im Sachkunde- und Schulgartenunterricht herzustellen.

Auch, dass Kohlrabi und Salat nicht nur im Einkaufsmarkt "wachsen", bringt Gärtnerin Elke Fabig den Grundschülern bei. "Wir sind gerne hier", erklärt Petra Patzer, Klassenlehrerin der 2a und ihre Kollegin Silke Lehmann, die die Parallelklasse 2b hat, nickt zustimmend. Seit zwei Jahren bestehe ein Patenschaftsvertrag zwischen Schule und Gärtnerei. Die Kinder seien mit Eifer bei der Sache. "Frau Fabig sagt, wir lernen hier die Lebensmittel zu schätzen, weil sie mit viel Liebe angebaut werden", beteuert Luca Kaiser. Erik Muschter ergänzt, dass es sich bei den winzigen Stecklingen um scharfen Paprika und Eisbergsalat handele.

Beim gemütlichen Plausch in der Mittagspause zwischen frischer Lauchcremesuppe, warmem Kräutertee und feinem Himbeerkuchen fachsimpeln die Mädchen und Jungen mit Landrat Harri Reiche (parteilos) und dem Wirtschaftsamtsleiter des Burgenlandkreises, Thomas Böhm. Stolz berichten sie von ihrer Arbeit im großen Gewächshaus, in das schon der Sommer mit leuchtend roten und rosa Geranien Einzug gehalten hat. Und sie zeigen eine aktuelle Ausgabe des Heftes "Kunterbunter Schulgarten", die Elke Fabig am Projekttag an die fleißigen Teilnehmer verschenkt hat.

"Wir unterstützen das Projekt im Weißenfelser Ortsteil Markwerbenmit 250 Euro", erklärt Landrat Reiche. Und er wünscht der Initiatorin, Elke Fabig dass diese Aktion ordentlich Schule machen möge. Kinder der Weißenfelser Herdergrundschule beteiligten sich ebenfalls daran, zeigt sich Elke Fabig erfreut. "Wir nehmen gern weitere Anmeldungen entgegen", fügt die Firmenchefin hinzu. Sie spricht von einem gegenseitigen Nehmen und Geben. "Was die Zweitklässler heute hier an Wissen vermittelt bekommen haben, können sie in der Schule beim Anlegen von Beeten, beim Säen und Pflanzen und natürlich dem Ernten anwenden", erläutert Schulgarten-Expertin Beate Fliege. Als pädagogische Mitarbeiterin in der Grundschule Uichteritz wisse sie, mit wieviel Freude und Spaß die Kinder mit ihren Schürzen bei der Sache seien. Zudem würden alle Beteiligten von kleinauf sorgsam mit Gemüse und Obst umgehen und eine Menge zur gesunden Ernährung beitragen, bekräftigt Elke Fabig. "Damit haben wir schon viel gekonnt", meint sie.