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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Neuer Verein für Martzschpark geplant

Von CORNELIA FUHRMANN 17.11.2011, 18:15

LÜTZEN/MZ. - Am Mittwochabend hatten sich zu einer Gründungsberatung knapp 20 Interessierte in der ehemaligen Lützener Kaufhalle eingefunden. "Schade, dass es nicht mehr waren", bedauert Jutta Gühne. Sie will den Posten des Schriftführers übernehmen und ist als Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Ansprechpartner bei Angelegenheiten, die den Martzschpark betreffen.

"Sieben Leute sind nötig, um einen eingetragenen Verein gründen zu können und wir haben zunächst den Vorstand festgelegt, der sich um die dazu notwendige Bürokratie kümmert", erklärt Andreas Sack, der einerseits städtischer Mitarbeiter in Tiergehege und Park, aber künftig auch stellvertretender Vereinsvorsitzender ist. Den Vorsitz habe Lützens Ortsbürgermeister Uwe Weiß (Bürgerinitiative Lützen) übernommen, Schatzmeisterin werde Annett Beier, nennt Andreas Sack einige weitere Mitstreiter. Für den 1. Januar sei der Vereinsstart angestrebt. Einen Termin für eine Gründungsversammlung gebe es aber noch nicht.

Geplant sei, dass Futter, Tierbestand und Personalkosten in städtischer Hand bleiben und diese die Institution für die nächsten zwei Jahre finanziell stützen soll. "Das ist aber nur möglich, wenn der Stadtrat mitmacht", schränkt Andreas Sack ein. Simone Starke, stellvertretende Bürgermeisterin von Lützen, betont, dass es diese Vereinbarung noch nicht gebe, sich der Verein erst einmal gründen und dann prüfen müsse, inwiefern er die Stadt beim Betrieb des Geländes unterstützen könne. "Die laufenden Kosten bleiben aber vorerst bei der Stadt", bestätigt Starke. Vorgenommen habe man sich, "die Kinder zurück zur Natur" zu führen mit Lehrpfaden und Schautafeln, zählt Andreas Sack Ziele auf. Auch die Sanierung der Gehege soll vorangetrieben werden.

Obwohl die Resonanz auf die Veranstaltung am Mittwochabend eher verhalten ausfiel, glauben sowohl Andreas Sack als auch Jutta Gühne, dass das Interesse zunehmen werde, sobald man merke, dass die Vereinsarbeit gut laufe. Durch die Querelen mit dem alten Martzschparkverein, der Anfang des Jahres Insolvenz angemeldet hatte, seien die Bürger vermutlich noch skeptisch. Demnächst solle der Wegebau vorangebracht werden, die Vergaben dazu am kommenden Montag beim Stadtrat erfolgen. Und eine Mistgrube müsse gebaut werden, so der Stadtarbeiter.

Dass Park und Tiergehege beliebt sind, auch über die Landesgrenze hinaus, zeigte sich Donnerstag. Die Vorschulkinder des Kindergartens "Spatzenhaus" aus Großlehna bei Markranstädt sind die neuesten Tierpaten des Martzschparkes. Zwei Kaninchen, ein Hängebauchschwein, eine Zwergziege und ein Frettchen haben sie sich ausgesucht. "Wir haben einen Kuchenbasar gemacht und fleißig Altpapier gesammelt, um das Geld zusammen zu bekommen", erzählt Erzieherin Yvonne Plum. Die Eltern würden das unterstützen. "Die Kinder sollen dadurch lernen, über den Tellerrand zu blicken und zu helfen", sagt sie. Und stolz waren sie, dass sie für "ihre" Tiere das Futter für ein Jahr übernommen haben.