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Besitzer von Vierbeinern auf der Suche nach Papierkörben

Von CLAUDIA PETASCH 14.08.2009, 16:23

LÜTZEN/MZ. - Vergünstigungen, etwa für Mitglieder des Hundesportvereins, fallen weg. Das ärgert viele Besitzer, zumal es nicht die erste Anhebung war. Kerstin Teuchert ist eine von ihnen und im Hundesportverein aktiv. Sie würde sich wünschen, dass mit den Mehreinnahmen auch etwas für die Besitzer der Vierbeiner getan wird und regt an, Hundetoiletten in der Stadt aufzustellen.

Entsorgungsmöglichkeiten fehlen

Gerade in der kalten Jahreszeit, wo es nicht lange hell ist, bleibt ihr nichts anderes übrig, als im Stadtgebiet mit ihrem Hund Gassi zu gehen. Sonst bevorzugt sie eher die Gebiete außerhalb. Eine Tüte für den Hundekot hat sie immer dabei, nur wohin damit, wenn sie entsorgt werden muss? Papierkörbe sind nur an einigen Stellen verteilt, Hundetoiletten gibt es nicht. "Außerdem ist es nicht angenehm für die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes, wenn sie Papierkörbe leeren und die Beutel darin liegen", meint Teuchert. Die Vereinsmitglieder Karin Steinke und Irene Just unterstützen den Wunsch nach mehr Entsorgungsmöglichkeiten.

Keine Haushaltslöcher stopfen

Dem stimmt auch Kerstin Gärtner zu. Sie geht mit ihren Lieblingen in Richtung Schwanenteich, Kita und am Poetenweg entlang, weil dort Papierkörbe stehen. Andere Strecken kommen für sie kaum in Frage. "Ich fände es schön, wenn mit den Hundesteuern etwas Sinnvolles für Halter und Hund getan wird und nicht nur Löcher im Haushalt gestopft werden", betont sie.

Die Erhöhung ist Teil des Konsolidierungskonzeptes der Stadt, bestätigt Kämmerin Cornelia Holzhausen. "Wir haben auch die Grundsteuern, die Gartenpacht, die Beiträge für die Kita und andere Gelder anheben müssen", so Holzhausen. Gefordert werden die Maßnahmen von der Kommunalaufsicht, denn die Fehlbeträge im Haushalt könnten meist nur durch Erhöhung der Einnahmen abgetragen werden.

Hundebesitzer Heinz Prager würde es ebenso begrüßen, wenn die Gelder auch den "Herrchen" und deren Vierbeinern zu Gute kommen. Allerdings hat er Bedenken, dass zusätzliche Papierkörbe und aufgestellte Hundetoiletten schnell mutwillig zerstört werden. "Zu Wochenanfang sehe ich öfter, wie überfüllt die Körbe und einige umgeworfen sind", so Prager.

Offenes Ohr für Bürgeranliegen

Ronny Mank, Leiter des Hauptamtes der Stadt, ist der Wunsch der Hundebesitzer neu. "Bisher hat noch niemand das Anliegen an uns herangetragen", so Mank. Generell stünde man dem nicht negativ gegenüber, so der Hauptamtsleiter weiter. Doch es müsste geprüft werden, wie viel Kosten bei der Anschaffung der Hundetoiletten auf die Stadt zukommen und ob dies mit der Haushaltskonsolidierung vereinbar sei. Er verweist zudem darauf, dass die Bürger sich jederzeit schriftlich oder mündlich mit ihrem Anliegen an die Stadt wenden können. Auch wenn sie Mitarbeiter des Ordnungsamtes treffen, haben diese ein offenes Ohr für die Sorgen der Bürger. Er lädt die Hundebesitzer zur nächsten Sitzung des Ordnungs- und Rechtsausschusses ein, dort können sie ihr Anliegen persönlich vortragen.

Der Ordnungs- und Rechtsausschuss der Stadt Lützen trifft sich am 25. August ab 18.30 Uhr im Rathaus.