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Ausflug Ausflug: Wuschelküken verzücken

Von Andrea Hamann 10.05.2012, 18:03

Oberschwöditz/MZ. - Seit Donnerstag weiß Erik Gerlach, wie kleine Ferkel in Wirklichkeit aussehen. Sonst hat er sie bislang nur im Fernsehen oder in Büchern gesehen. Vorher hat der Junge zwar schon Tiere im Zoo beobachtet. Aber Pferde, Schweine und Kühe zum Anfassen haben im Leben des kleinen Großstädters so nicht stattgefunden.

Der Junge aus Leipzig gehört an diesem Tag zu der Gruppe, die den Landwirt Kurt Landgraf in Oberschwöditz besucht und wie eine kleine Entenschar umwuselt. Geduldig erklärt der Mann den Kindern seinen Bauernhof.

Da sind beispielsweise die kleinen, vor wenigen Tagen geborenen Ferkel. Unter Rotlicht kuscheln sich die Vierbeiner an ihre Mutter. Die Kinder sind ganz leise, als sie in den Stall schauen. Dass sie ruhig sein müssen, wissen sie von Arthur Blüthner. Er ist der Enkel von Kurt Landgraf und hat seine Freunde aus dem Kindergarten vom Berufsbildungswerk Leipzig in den idyllischen Ort eingeladen. "Sie waren schon Wochen vorher richtig aufgeregt", erzählt Erzieherin Daniela Rehwald. Kein Wunder: Von Leipzig aus starteten die Jungen und Mädchen mit der Bahn. "Das war für einige von ihnen das erste Mal", so Daniela Rehwald. "Dann gab es auch noch Schienenersatzverkehr", fügt Arthurs Papa Georg Blüthner hinzu und schwärmt, wie begeistert die Kinder auf den Bus reagierten. Die nächste Überraschung gab es am Bahnhof in Luckenau. Zwei Pferde warteten vor einer grünen Kutsche auf die Knirpse. Auf der Straße fahren sie vorbei an grasenden Schafen und Pferden und bekommen einen Vorgeschmack auf das, was sie erwartet.

"Wie macht die Kuh?", fragt Daniela Rehwald. "Muh!", rufen die Kinder und erfahren es in ihrer unmittelbaren Nähe. Denn dort stehen die kräftigen Rinder an denen Kurt Landgraf zeigt, wie gemolken wird.

Hasen mümmeln in den Käfigen. Die Kinder dürfen sie auf den Arm nehmen und über das seidige Fell streicheln. Besonders hat es ihnen aber der Strohhaufen angetan. Felicitas, Erik, Hanna, Anneke und Arthur springen immer wieder ohne Angst hinunter. Sie wissen, dass sie weich fallen. "Jetzt piekst es aber ganz schön", sagt die dreijährige Felicitas und zupft sich das Stroh aus der Kleidung.

Nun hat Kurt Landgraf noch eine Überraschung, die erstaunlicher Weise nicht nur die Jungen begeistert. Die Mädchen tuckern mit dem gleichen Elan im kleinen roten Traktor über den Hof. Angst muss auch dabei keiner haben. Kurt Landgraf fährt mit. Schnell rückt die Mittagszeit heran. Ruth Landgraf erwärmt Würstchen. Die Kinder haben vom Toben und der frischen Luft Hunger bekommen und langen kräftig zu.

Am frühen Nachmittag endet dieser schöne aber auch lehrreiche Tag und die Knirpse fahren mit vielen Erinnerungen im Gepäck wieder zurück in das heimische Leipzig.