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Neuanfang für Familie Glanz und Lucky am «Bergmann»

Von STEFFI ROHLAND 20.06.2010, 18:22

SANGERHAUSEN/MZ. - Karin (63) und Heinz-Georg Glanz (62) sowie Ragdoll-Kater Lucky gehören zu den neuen Mietern in den sanierten Blocks der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG) "Am Bergmann".

"Wir haben acht Jahre in Edersleben gewohnt", sagt Karin Glanz. "Aber ich wollte wieder in die Stadt, in die Nähe meiner Mutter und meiner Geschwister. Auf dem Dorf lebt es sich zwar auch gut, aber hier habe ich alles, was ich brauche. Die Geschäfte sind in der Nähe. Wir haben sogar unser Auto abgeschafft." Besonders wichtig war Familie Glanz, dass es in der Wohnung keine Barrieren gibt. Denn Heinz-Georg Glanz ist nach einem Schlaganfall gehandicapt. "Auch ich muss an später denken", sagt seine Frau. Aber der Blick aus dem Wintergarten zeigt, dass auch an Familien mit Kindern gedacht worden ist: Im Schatten der Bäume gibt es einen Spielplatz.

Der IBA-Aktionstag lockte am Sonnabend zahlreiche Sangerhäuser und Gäste zu den fünf Präsentationsstandorten in der Stadt: So wurden das WGS Generationshaus im Wohngebiet Süd, die Straße "Am Bergmann" in der Westsiedlung, das Generationenhaus in Süd-West mit dem Awo-Begegnungszentrum, das Mieterzentrum "Mietz" im Othaler Weg sowie der Ausstellungspavillon "Grabungsfeld" an der Jacobikirche unterschiedlich gut besucht.

Unter dem Titel "Stadtumbau 2010" nimmt die Berg- und Rosenstadt Sangerhausen eine Sonderstellung unter den 19 IBA-Städten des Landes ein. Sangerhausen hat sich der wohnungswirtschaftlichen Probleme angenommen. Moderiert von Oberbürgermeister Fritz-Dieter Kupfernagel (Die Linke), stellten sich auf der Bühne "Am Bergmann" die Partner vor, die sich seit 2002 der "schrumpfenden" Städte angenommen haben.

Im Rahmen der IBA wurden Projekte initiiert, die nachhaltig Lebensqualität schaffen, alters- und familiengerecht sind. Partner der Stadt sind die Wohnungs- und Versorgungsunternehmen, auch die Träger der Wohlfahrtsverbände. Kupfernagel: "Mit dem IBA-Jahr 2010 ist der Stadtumbau noch nicht beendet. Es ist lediglich das Präsentationsjahr."

Damit es weitergeht, unterzeichneten die bisherigen Akteure eine Erklärung, um auch künftig ihre Verantwortung als Partner zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements in Sangerhausen wahrzunehmen. Zu den Erstunterzeichnern gehören der Landkreis, die Stadt Sangerhausen und der Verein MitBürger sowie die großen Sangerhäuser Wohnungsbauunternehmen. "Ziel ist es, mehr Menschen zu einem Ehrenamt zu bewegen und Hilfsbedürftige zu unterstützen", lud der Oberbürgermeister ein. Das sei zum Beispiel in Form von Freiwilligendienst oder als Familienpate möglich.

Welche Früchte bürgerschaftliches Engagement bereits trägt, erlebten die Sieger der IBA-Stadtrallye René, Maria und Daniele-René (5) Kiebel aus Holdenstedt. Sie besuchten alle fünf Standorte und lösten das Quiz. Am Standort Mietz im Othaler Weg betreuten viele Ehrenamtliche die Aktionsstände, unter ihnen Sabine Ruschke und Christine Kleinlein von der Bürgergruppe des Kumpelplatzes Othal. Dort gestalteten die Bürger ihr Fest aktiv mit.

Das abwechslungsreiche Tagesprogramm reichte an den fünf Stationen vom Informationsstand über Bastel-, Mal- und Spielstraßen bis zur musikalischen Unterhaltung mit Chören, Orchestern und Bands. "Am Bergmann" durfte natürlich ein kleiner Aufzug der Bergleute aus Sangerhausen, Eisleben und der Bergarbeiterkapelle aus Bleicherode nicht fehlen, was Karin und Heinz-Georg Glanz besonders gefiel.