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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Arbeitende Sommergäste

Von STEFFI ROHLAND 18.05.2012, 16:47

SANGERHAUSEN/MZ. - Im Schaukasten bemühen sich rund 500 Bienen um ihre Königin, die mit einem weißen Punkt gekennzeichnet ist. Wie die Königin geputzt und mit Gelee Royal gefüttert wird, können die Besucher am Schaukasten beobachten. "Der Bienenschaukasten wird gut angenommen", sagt Imker Ralf Kolbe, der die Tür einhängt und die Wabe damit abdunkelt, damit die Bienen keinen Stress bekommen.

"Die meisten Besucher halten sich daran, dass der Schaukasten wieder geschlossen wird. Aber auch die Rosariumsgärtner achten darauf. Dafür möchten wir uns bedanken."

Unterdessen stellt Vater Gerald Kolbe die fünf Wirtschaftsvölker auf. Im Moment sind es rund 10 000 Bienen pro Kasten. Zum Saisonhöhepunkt, nach der großen Tracht im Raps, werden die Völker auf 40 000 bis 50 000 Bienen angewachsen sein. Über zehn Kilogramm Honig wurde im vergangenen Jahr im Europa-Rosarium geerntet. "Aufgrund der vielfältigen Bepflanzung entsteht hier ein sehr aromatischer Honig", sagt Ralf Kolbe. Der Tisch ist für die Bienen bis August reich gedeckt. Neben den Rosenblüten finden sie Kräuter, blühende Bäume und Sträucher. Natürlich machen sie an der Rosariumsgrenze keinen Halt.

Der Honig aus dem Europa-Rosarium wurde im vergangenen Jahr bei den Besuchern des Rosariums zum beliebten Mitbringsel.

Während die Hummeln schon fleißig arbeiten, ist es den Bienen an diesem Morgen bei knapp sechs Grad Celsius trotz Sonnenschein noch zu kalt, um auszufliegen. "Die Kälte macht ihnen ganz schön zu schaffen", sagt Ralf Kolbe. Die Bienen ziehen sich jede Nacht in den ersten Honigraum zurück, um die Brut zu wärmen. Alles was sie jetzt tagsüber sammeln brauchen sie noch selber.

Während bei den Bienenvölkern ein Aufholbedarf von 14 Tagen bis drei Wochen besteht, entwickeln sich die Rosen auf den nebenstehenden Beeten sehr zufriedenstellend. Die Rosariumsgärtner sind bereits lange fleißig beim Unkrautjäten und Hacken. Gärtnermeister Kevin Mölzner, zu dessen Aufgaben das Rosenquartier um den Kräutergarten gehört, ist froh, dass die "Eisheiligen" nicht noch einmal für Frostschäden gesorgt haben. Die nach dem Winter zurück geschnittenen Rosen hatten somit Zeit, auszutreiben. Den Bienenschaukasten findet er gut. "Da kann man Besuchern die Natur näher bringen", sagt er. "So merken sie, dass es friedliche Tiere sind."