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Für Klinik Wasser per Tank

Von Roman Haeusgen 09.09.2004, 16:19

Eisleben/MZ. - "So etwas kommt nur alle zehn Jahre vor." Uwe Beßler ist selbst beeindruckt von dem Vorhaben. Auf Grund von Rohrarbeiten, so der Technische Leiter der Eisleber Midewa-Niederlassung, werden am kommenden Dienstag große Teile des nordöstlichen Teiles des Mansfelder Landes für eine Nacht ohne Wasser sein.

Notwendig macht das der Bau der Hettstedter Ortsumgehung. Zwischen Hettstedt und Ritterode sind die Bagger inzwischen dort angekommen, wo die künftige Straße die Hauptversorgungsleitung kreuzt, durch die sich das köstliche Nass vom Wasserwerk Wienrode her in die 3 500 Hettstedter Haushalte und darüber hinaus unter anderem bis nach Walbeck, Pfersdorf, Arnstedt, Sandersleben, Zabenstedt und Adendorf ergießt. In der Fernleitung zwischen Hochbehälter Ritterode und der Heckerlingsbreite sind exakt 108 Meter zu ersetzen, weil dort das Niveau des Geländes abgesenkt wurde. "Unser Rohr würde sozusagen über der Straße schweben", meint Beßler.

Es muss also eine Art "U" unter die Straße. Das an Ort und Stelle sogar schon eingebracht wurde. In der Nacht vom 14. zum 15. September soll die 600 Millimeter starke Leitung an dieser Stelle aufgeschnitten und das bereitliegende neue Rohr eingeschweißt werden. "Damit es dann schnell geht, ist in dem neuen Stück sogar schon Wasser drin", weiß Midewa-Mitarbeiter Manfred Schwendel, der sich noch an den Bau der Fernwasserleitung erinnern kann. "Das haben wir uns als Studenten angesehen, 1972. Vor allem ging es um die Versorgung der Neubauten in Hettstedt."

Der Tag "X", auf den seit einem halben Jahr generalstabmäßig hingearbeitet wird, ist seit etwa 14 Tagen bekannt. "Das richtet sich ja nach dem Baufortschritt an der Straße", so Schwendel. So seien auch Großabnehmer und Industriekunden über die Unterbrechung, die je nach Ortslage bis in die Nachmittagsstunden des Mittwoch dauern kann, längst informiert. Auch Lothar Wachsmuth weiß schon bescheid. Muss sich der Geschäftsführer der Stadtwerke Hettstedt doch Gedanken machen über "besonders sensible Kunden", wie er sagt.

Dazu gehört zu allererst das Krankenhaus. Die Wasserlieferung dürfe dort nicht unterbrochen werden. "Wir werden deshalb aus Tankwagen Wasser über die Feuerwehrleitung in das Gebäude drücken", so Wachsmuth.

Der Zehnjahresrhythmus, wie ihn Beßler nennt, wird übrigens nicht eingehalten werden. Schon im nächsten Jahr wird es eine weitere solche Aktion geben müssen. Dann geht es um Rohrarbeiten am Zubringer Z 2.