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Es gibt gute Noten für lange Ohren

Von Heinz Noack 09.09.2012, 16:19

Riethnordhausen/MZ. - Schönheitskonkurrenz für 462 Langohren: Zur offenen Kreisjungtierschau des Kreisverbandes der Rassekaninchenzüchter nahmen die Juroren Kaninchen von Züchtern aus der Region unter die Lupe. "Darunter ist sehr gutes Material", sagte ganz pragmatisch Ausstellungsleiter Jürgen Kümmling. Er ist Vorsitzender des Vereins G 8 Edersleben / Riethnordhausen. Denn natürlich fanden die allermeisten Besucher die Kaninchen vor allen Dingen süß.

Kümmling selbst war nach einigen Misserfolgen mit seinen Deutschen Riesen wildfarben wieder vorn dabei und bekam einen Kreisehrenpreis. Jörg Hilpert, 1. Vorsitzender des Kreisverbandes: "Ich freue mich über diese Resonanz und bin froh, dass so viele Tiere von einer sehr hohen Qualität gezeigt werden."

Die beste Zuchtgruppe war mit 26 Punkten Weiß-Rexe von Anna Jödicke aus Einzingen. Dafür wurde sie mit dem Titel Bester Jugendzüchter des Kreisverbandes Sangerhausen geehrt. Ihre zweite ausgestellte Gruppe erhielt 25 Punkte und die Züchterin bekam den Jugend-Landesverbandsehrenpreis.

Mit zufriedenen Gesichtern betrachteten Hans Burgdorff und Manfred Basler aus Roßla die ausgestellten Tiere. Sie hatten mit ihrer Rasse Helle Großsilber jeder 23 Punkte erreicht. Dafür konnten beide Züchter einen Ehrenpreis mit nach Hause nehmen. Hans Burgdorff (80) gehört zu den ältesten und sehr erfahrenen Züchtern. "Ich habe vor 50 Jahren, im September 1962, unseren Verein der Rassekaninchenzüchter in Roßla mit gegründet", sagte er. "Seit 48 Jahren bin ich Vorsitzender."

Kein Wunder, dass auch Schwiegersohn Manfred Basler, Enkelin Silke Basler und Urenkel Pascal Hilpert (5) zu den Vereinsmitgliedern und Züchtern gehören. "Pascal ist einer der jüngsten Züchter und stellte seine Rasse Lohkaninchen schwarz aus", sagte Opa Manfred Basler. "Mit 23 erreichten Punkten bekam er ebenfalls einen Ehrenpreis." Die größte Freude daran hatte natürlich Uropa Hans Burgdorff: "Da weiß ich alles in guten Händen." Für Hans Burgdorff begann das Interesse Mitte der 1950er Jahre. Jung verheiratet, wollten er und seine Frau sich etwas schaffen. Da haben wir in Kelbra eine Ausstellung besucht und Freude an der Rassekaninchenzucht gewonnen, die nicht nur ein schönes Hobby, sondern auch eine zusätzliche Einnahmequelle war. Bei der Vereinsgründung gab es damals große Unterstützung von Adolf Nierenberg aus Kelbra. Aus acht Gründungsmitgliedern wurden zur Spitzenzeit zwischen den 1970er und 80er Jahren 52. Heute liegt die Anzahl der Vereinsmitglieder wieder bei acht. "Der Altersdurchschnitt ist sehr hoch bei uns", sagte Manfred Basler. "Leider ist das allgemeine Interesse an diesem schönen Hobby zurückgegangen. Wer möchte, kann sich gern bei uns informieren und mitmachen."

Klaus Kühne war mit seinen Enkeln Johanna und Lukas aus Bennungen auf der Suche nach einem Kaninchen der Rasse Blaue Wiener. "Ich möchte mich gern wieder mehr mit der Zucht beschäftigen", sagte er. "Die Kinder haben schon jetzt viel Freude an unseren Kaninchen." Klaus Kühne war selbst Anfang der 1970er Jahre Mitglied im Roßlaer Verein und züchtete damals Blaue Wiener.

Da kann auch Jörg Hilpert auf Nachwuchs in den Reihen der Züchter hoffen. Als künftige Aktivitäten nannte Jörg Hilpert die erste Kreisausstellung zusammen mit den Rassegeflügelzüchtern in Niederröblingen und die Europameisterschaften in Leipzig. "Zur Kreisausstellung erwarten wir rund 1 000 Tiere", sagte er. An der Europameisterschaft wird Jörg Hilpert mit seinen Mecklenburger Schecken teilnehmen.