Einmalige Uhr tickt niemals

Wippra/MZ. - Unter den Gästen auch viele Hexen und Teufel im Vorgriff auf die bevorstehende Walpurgisnacht. Vor allem die Kinder hatten sich prächtig herausgeputzt. Bürgermeister Alfred Wüstemann informierte unter anderem darüber, dass diese Sonnenuhr mit einem Kostenaufwand von rund 9 500 Euro überwiegend in Eigenleistungen gebaut worden ist. "Eine solche Sonnenuhr gibt es in ganz Deutschland noch nicht", sagte er nicht ohne Stolz. "Damit ist unsere Gemeinde um eine touristische Attraktion reicher, und ich hoffe, dass die Uhr dazu beiträgt, weitere Besucher nach Wippra zu locken". Die Auskunft über die Einzigartigkeit der Sonnenuhr habe er im Urania-Observatorium in Potsdam erhalten.

Und damit die feierliche Übergabe dieser neuen Errungenschaft auch so richtig feierlich wurde, hatten die Jungen und Mädchen der ersten und zweiten Klasse der Grundschule ein Kulturprogramm einstudiert. Sogar ein Gedicht über die neue Sonnenuhr war dabei, das die pädagogische Mitarbeiterin Christine Polte eigens für diesen Anlass geschrieben hatte.

Dann kam der "große Augenblick". Schulkinder entfernte das Tuch, von dem die 1,25 Meter durchmessende Kugel bislang verhüllt wurde. Im Maßstab 1 zu 10 000 000 ist die Erdoberfläche darauf abgebildet. "Von Wippra nach Berlin sind es gerade mal zwei Zentimeter", meinte Wüstemann, der dazu mit einigen Zahlen aufzuwarten wusste.

Steffen Reise, Schüler am Hettstedter Markt-Gymnasium, machte die Wippraer dann noch mit einigen Besonderheiten die Weltkugel betreffend bekannt, erklärte die Gradeinteilung, die Zeitzonen und informierte auch über die Datumsgrenze, die bei den ersten Seefahrern für gewaltige Irritationen gesorgt hatte und auch in der "Reise in 80 Tagen um die Welt" von Jules Verne eine Rolle spielt. Als Besonderheit wurden Abdrücke von Kinderhänden in die Metallteile der Uhr eingearbeitet und die Inschrift "Jeder Tag ist ein neuer Anfang" in Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch und Chinesisch.

Am Abend wurde in Wippra dann zünftig gefeiert mit Fackelumzug, Walpurgisfeuer am Ufer der Wipper und natürlich Hexenfest.