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Edeka schweigt Edeka schweigt: Proteste gegen geplante NP-Schließung gehen weiter

12.04.2017, 08:00
Bleibt der NP-Markt im Sangerhäuser Stadtteil „Am Rosarium“ vielleicht doch?
Bleibt der NP-Markt im Sangerhäuser Stadtteil „Am Rosarium“ vielleicht doch? Frank Schedwill

Von Frank Schedwill - Gibt es eine Chance, den NP-Markt im Sangerhäuser Stadtteil „Am Rosarium“ zu erhalten? Die Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover, zu der NP gehört, äußert sich auf diese Frage nicht. Edeka-Pressesprecherin Alexandra Antonatus bestätigte zwar, dass ein Schreiben des Sangerhäuser Oberbürgermeisters Ralf Poschmann (CDU) eingegangen ist.

Edeka will Brief von Oberbürgermeister Poschmann beantworten

Poschmann hatte in dem Brief an Edeka-Vorstand Ulf Plath gegen die Schließung des einzigen Supermarktes in dem Stadtteil protestiert und nachdrücklich darum gebeten, die Entscheidung noch einmal zu überdenken. Unklar ist aber, ob die Handelskette der Bitte folgt: „Wir werden den Brief selbstverständlich beantworten“, schrieb Antonatus auf Anfrage der MZ. Edeka werde sich aber nicht über die Medien zum Inhalt eines Antwortschreibens äußern.

Unterdessen gehen die Proteste weiter: Jetzt unterstützt auch die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) die laufende Unterschriftensammlung. „Die Listen hängen an den schwarzen Brettern in unseren Hauseingängen“, sagte SWG-Chef Ulrich Franke am Dienstag der MZ. Bis nach Ostern könne darauf unterschrieben werden. Bei der SWG wären von der Schließung 350 Haushalte betroffen, insgesamt leben in dem Wohngebiet etwa 3.000 Menschen. „Unsere Mieter haben ein Durchschnittsalter von 55 Jahren. Ich bin der Meinung, dass wir auch weiterhin in dem Stadtteil einen Nahversorger brauchen“, sagte Franke.

Edeka hatte dagegen angekündigt, den Markt Anfang Juni aus wirtschaftlichen Gründen schließen zu wollen. Die Handelskette verwies die Kunden auf den Edeka-Markt an der Sangerhäuser Oststraße. Der war Ende vergangenen Jahres eröffnet worden. Er ist zu Fuß aus dem Wohngebiet aber nur schlecht erreichbar.

Zweigstelle der Kreissparkasse im Stadteil „Am Rosarium“ schloss bereits im vergangenen Jahr

Karina Kaiser, die Vorsitzende des Kreisseniorenrates, sagte: „Die Schließung ist besonders für die Älteren und Behinderten in dem Stadtteil ein Affront.“

Sie erinnerte daran, dass die Kreissparkasse trotz Protesten im vergangenen Jahr bereits ihre Zweigstelle in dem Stadtteil dichtgemacht hatte. Wenn der NP-Markte schließe, bekommen die Bewohner auch kein Bargeld in dem Wohngebiet mehr. Der Supermarkt sei die einzige Möglichkeit gewesen, dort noch Geld abzuheben. (mz)