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Aus für NP-Markt Aus für NP-Markt: Stadt protestiert gegen Schließung des Supermarkts

Von Frank Schedwill 08.04.2017, 11:00
Der NP-Markt, der einzige Lebensmittelladen im Sangerhäuser Stadtteil Am Rosarium, wird geschlossen.
Der NP-Markt, der einzige Lebensmittelladen im Sangerhäuser Stadtteil Am Rosarium, wird geschlossen. Schedwill

Sangerhausen - Die geplante Schließung des NP-Marktes im Sangerhäuser Stadtteil Am Rosarium sorgt für Proteste. Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) hat sich in einem Brief an Edeka-Vorstand Ulf Plath gewandt und ihn nachdrücklich gebeten, die Entscheidung im Interesse der knapp 3.000 Einwohner des Wohngebietes zu überdenken. Wird der Markt wie geplant Anfang Juni geschlossen, stehen sie ohne Einkaufsmöglichkeit da.

Markt im Gewerbegebiet ist für Menschen ohne Auto die schlechtere Alternative

Insbesondere Menschen ohne Auto würden benachteiligt. Sie müssten künftig einen Fußweg von fast zwei Kilometern bis zum nächsten Supermarkt auf sich nehmen. Außerdem sei der neue Edeka-Markt im Gewerbegebiet an der Oststraße, den die Handelskette als Alternative angeboten hatte, nur schlecht für Fußgänger erreichbar. „Testen Sie es am besten selber und legen Sie dabei besonderes Augenmerk auf den Rückweg“, fordert Poschmann Plath auf. Mit vollen Einkaufstüten stelle der Weg, der steil bergauf führt, selbst für gesunde Menschen eine Strapaze dar.

Die Stadtverwaltung hatte vergeblich versucht, den neuen Edeka zu verhindern. Das Bauordnungsamt des Landkreises ersetzte aber die fehlende Zustimmung der Stadt und erteilte die Baugenehmigung.

Geplante Schließung des NP-Markts sorgt im Sangerhäuser Stadtrat für Diskussion

Auch im Stadtrat schlug die Geplante Schließung am Donnerstagabend Wellen: Klaus Peche (BIS/FBM) erinnerte daran, dass die BOS und die Linken den Neubau unterstützt hätten: „Die Verantwortlichen sollten in sich gehen und nach Möglichkeiten suchen, dass das Wohngebiet nicht abgeschnitten wird.“ Bert Mrozik (BOS) entgegnete, der neue Edeka sei für die 6.000 Bewohner der Ortsteile wichtig.

Poschmann sagte, er hoffe, dass sich ein anderer Nahversorger als Ersatz für NP finde. Er glaube aber, dass die Schließung des Markts erst der Anfang sei. Durch das Überangebot an Handelsfläche seien auch andere Märkte gefährdet. Er nannte dabei den Netto-Discounter nahe der Hasentorbrücke. (mz)