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Bergschule Eisleben Bergschule Eisleben: Absolventen stiften Buntglas für die Aula

Von Burkhard Zemlin 28.04.2003, 15:38

Eisleben/MZ. - Die neueste Buntglasscheibe in der Aula der ehemaligen Bergschule zeigt den Thälmannschacht. Absolventen des Jahrgangs 1957 haben sie anlässlich ihres jüngsten Wiedersehens gestiftet, eine Arbeit des Glasermeisters Petzold aus Quenstedt. "Als sichtbares Zeichen der bleibenden Erinnerung an unsere Studienzeit", wie Günther Zeising bei der Übergabe sagte.

"Damals hatten wir kein Geld", begründete er die Verspätung mit Hinweis auf Karl-Heinz Schubert, dem zu danken sei, dass die ehemaligen Studenten der Klasse G 57 vor Jahren wieder Kontakt zueinander fanden. Bei einem Treffen in der Schule wurde jedoch festgestellt, dass sich die Klasse hier noch gar nicht verewigt hatte. Walter Pfister, langjähriger Vorsitzender des Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine Sachsen-Anhalt, und seine ehemaligen Klassenkameraden waren sich sogleich einig, dass Nachholbedarf besteht, zumal die finanziellen Möglichkeiten der ehemaligen Bergschüler einer solchen Stiftung jetzt nicht im Wege standen.

Alle Absolventen von 1957 haben an verantwortlichen Positionen im Bergbau gearbeitet. Karl Ernst beispielsweise im Thüringer Schieferbergbau, Günther Zeising und Eberhard Gebhardt waren Oberfahrsteiger, Gerhard Bieler hat an der Bergakademie in Freiberg diplomiert, war zuletzt im Bundesamt für Strahlenschutz bergmännisch tätig, Eckard Kurbjuhn hat den Doktorhut erworben und nach der Wende ein Immobiliengeschäft aufgebaut, was Dr. Gerhard Boltz, den Vorsitzenden des Traditionsvereins Bergschule, zu der Bemerkung veranlasste, dass ein Bergmann eben alles kann.

Alle Teilnehmer des Treffens waren sich einig, dass sie die Grundlagen ihres beruflichen Erfolges der Bergschule Eisleben verdanken. Entsprechend herzlich begrüßten sie ihren ehemaligen Klassenleiter, den Fachschuldozenten i. R. Werner Becker, zu dem nach wie ein sehr inniges Verhältnis besteht. "Er hat sich nicht gescheut als Lehrer mit an Ernteeinsätzen teilzunehmen", sagte Günther Zeising rückblickend und fasste zusammen. "Es war eine schöne Zeit."