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Aktion des Naturschutzbunds Aktion des Naturschutzbunds: 120 neue Bäume zwischen Sangerhäuser Ortsteilen gepflanzt

Von Steffi Rohland 02.11.2016, 11:00
Lothar Wolfram und Kurt Elstner (v.li.) pflanzen einen jungen Ahorn am Einzinger Weg.
Lothar Wolfram und Kurt Elstner (v.li.) pflanzen einen jungen Ahorn am Einzinger Weg. Rohland

Othal/Lengefeld - „Das Messer hat eine lange Reise hinter sich“, sagt Volker Breitfeld. „Ich habe es vor einigen Jahren im Urlaub am Strand des Vulkans Stromboli gefunden.“ Seither tut es seine guten Dienste. Dieses Mal tritt es bei der Baumpflanzaktion der Ortsgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) Sangerhausen in Aktion, die am vergangenen Wochenende stattfand.

Volker Breitfeld bindet seinen dritten Baum an das Bambusrohr und umschließt es mit dem Wildschutz. Den Bindfaden, der alles zusammenhält, durchtrennt er mit dem „Stromboli-Messer“. Breitfeld gehört zu den rund 20 Ehrenamtlichen, die zur herbstlichen Baumpflanzaktion gekommen sind. 120 Bäume werden innerhalb von zwei Tagen gepflanzt.

Pflanzaktion zwischen Lengefeld und Wettelrode sowie zwischen Sangerhausen und Othal

Die Heister der einheimischen Laubgehölze wie Ahorn und Eichen wurden über mehrere Jahre im Pflanzgarten vorgezogen. Die rund zwei Meter langen daumendicken Gerten werden nun an ihren Bestimmungsort in die Erde gebracht.

Weil so viele Helfer kommen, pflanzen sie an zwei Stellen gleichzeitig. So wird zum einen zwischen Lengefeld und Wettelrode eine Lückenbepflanzung vorgenommen und zum anderen am Einzinger Weg zwischen Sangerhausen und Othal.

Die Baumpflanzaktionen der Ortsgruppe des BUND Sangerhausen startete 1997 im Bereich Sangerhausen am Sackteich unter dem deutschlandweiten Motto „Zukunftswald 2000“. Im Jahr 2004 stellte die Familie von Franz Schmiedl ihren Garten als Baumschule zur Verfügung. Hier wachsen einheimische Laubgehölze zu pflanzfähigen Heistern heran. Im Jahr 2010 wurde bei Meuserlengefeld der 1000. Baum im Alleenprojekt gepflanzt. Viele Partner haben in den vergangenen Jahren regelmäßig zum Spaten gegriffen, um Bäume und Sträucher für die „grünen Lebensadern“ zu pflanzen, welche die Stadt mit der Landschaft verbinden. (sro)

Wer die Baumpflanzaktion finanziell unterstützen möchte, überweist auf das Konto des BUND Landesverband Sachsen-Anhalt, Stichwort: Allee, Kreisgruppe Sangerhausen

IBAN: DE 36 8109 3274 0001 6698 00, BIC: GENODEF1MD1 

Eberhard Bader und Peter Radack haben diese Aktion wieder langfristig vorbereitet. In den vergangenen Wochen wurden die Baumalleen abgefahren, die in den Jahren zuvor angelegt worden sind. „Der heiße, trockene Sommer hat seinen Tribut gefordert“, stellt Eberhard Bader fest. Einige Bäume, die in den vergangenen Jahren gepflanzt wurden, sind eingegangen und sollen nun ersetzt werden. Außerdem haben Rehe an einigen jungen Bäumen Gefallen gefunden und diese angeknabbert. Da nützten auch die Baummanschetten nichts. Deshalb wurden neue Baumschutzmanschetten organisiert, wie sie auch in der Forstwirtschaft Verwendung finden. Einen extra Schutz soll ein „Stachelbaum“ geben, der neben die Heister in die Erde gesteckt wird.

BUND-Mitglieder wollen grünes Band ergänzen

Die BUND-Mitglieder und ihre zahlreichen Helfer wollen damit das grüne Band in den Feldfluren zwischen den Orten ergänzen. Bäume und Sträucher bieten Säugetieren von der Spitzmaus bis zum Igel, aber auch verschiedenen Vogelarten Versteck- und Nistmöglichkeiten. Das hilft nicht nur, die Tierarten in der Region zu erhalten, sondern auch hier und da als Trittsteine neue Lebensräume zu erobern.

So war es das Ziel einer früheren Baumpflanzaktion bei Meuserlengefeld, das Wildkatzengebiet der Mooskammer mit dem Wald des Schlößchenkopfes (Moltkewarte) zu verbinden. Nicht zuletzt strukturieren die Bäume und Sträucher die Landschaft und verbessern durch die Sauerstoffproduktion die Luft. (mz)

Volker Breitfeld hilft bei der Baumpflanzaktion mit.
Volker Breitfeld hilft bei der Baumpflanzaktion mit.
Rohland