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Adam-Oliver-Syndrom Adam-Oliver-Syndrom: Madlens Mutter schöpft neuen Mut

Von Daniela Kainz 09.01.2004, 18:03

Sylda/MZ. - Kurz vor Weihnachten durfte die junge Frau die Klinik verlassen (die MZ berichtete). Nach so langer Zeit war für sie die Eingewöhnung zu Hause nicht ganz einfach. Doch inzwischen hat sich alles eingespielt. "Ich fühle mich wieder fit, körperlich und nervlich", erzählt Bianca Meister. Die Ärzte und Schwestern im Krankenhaus hätten ihr sehr geholfen. Die Syldaerin konnte während ihrer Behandlung genügend Kraft und neuen Mut schöpfen, um das Leben mit ihrer Familie zu meistern.

Durch die schwere Krankheit ihrer dreijährigen Tochter stellt der Alltag besonders hohe Anforderungen an die Mutter. Madlen, die mit einer offenen Schädeldecke und Missbildungen an Füßen und Händen geboren wurde, benötigt viel Aufmerksamkeit. Sie muss ständig einen Schutzhelm tragen. Während des Klinikaufenthaltes ihrer Mutter haben sich die Mitarbeiterinnen vom Pflegedienst Ines Hüttl aus Alterode liebevoll um das Mädchen und ihren sechsjährigen Bruder Christian gekümmert, damit der Vater der Kinder unbesorgt zur Arbeit fahren konnte. Ein großes Dankeschön sagt Bianca Meister auch ihrem Vater, der oft für seine Enkelkinder da gewesen ist.

Erstaunt beobachtet die 30-Jährige jetzt, wie Kinder und Ehemann ihr im Haushalt unter die Arme greifen. "Mein Sohn hilft mir fast wie ein Großer beim Staubsaugen. Madlen will immer mit mir den Tisch decken", zählt sie auf. Hinter der kindlichen Fürsorge erkennt Meister die Befürchtung der Kinder, dass sie wieder für längere Zeit ohne ihre Mutter auskommen müssen. "Sie haben mich sehr vermisst und wollen, dass ich gesund bleibe", so die Syldaerin.

In den nächsten Wochen stehen wieder mehrere Arztbesuche mit Madlen in ihrem Terminkalender. Der Dreijährigen fällt es schwer, ganze Sätze zu sprechen und neuerdings zieht sie beim Laufen ein Bein nach. Spezialisten wollen das Mädchen näher untersuchen und behandeln. Erfolg zeigt mittlerweile die Operation an Madlens missgebildeten Fingern. "Sie kann jetzt viel besser zugreifen als früher ", freut sich ihre Mutter.