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Wenn Schüler durch ihre Stadt führen

Von Gerd Alpermann 26.12.2006, 16:05

Quedlinburg/MZ. - Julia Frank, Johanna Obst und Annemarie Heyroth aus Quedlinburg sowie Katrin Görner und Stefanie Schulze aus Ditfurt, heute Klasse 12 / 4 waren daran beteiligt. Rund 15 Stationen hatten sie in der Weltkulturerbestadt ausgesucht. Jedes der Mädchen nahm sich ein Schwerpunktthema vor, so dass sie sich bei der Führung durch Quedlinburg abwechseln konnten.

Inhaltlich waren kaum Grenzen gesetzt. Jeder konnte seine Ideen einbringen, wie Annemarie sagte. Die Stadtführung ist jederzeit wieder abrufbar. Wenn es Interessenten gibt, sind die fünf Gymnasiastinnen bereit, sich erneut ins Zeug zu legen. So war es auch als im Sommer dieses Jahres eine Reisegruppe aus Walsrode, der Partnerstadt von Gernrode, nachfragte. Einbezogen in die Stadtführung ist das Finkenhaus am Aufgang zum Schlossberg, in dem seit längerem immer wieder Schülerarbeiten zu sehen. Von dort ist nur wenige Meter entfernt ein Besuch der Lyonel-Feininger-Galerie möglich.

Für Sabine Schönbeck, Lehrerin für Kunsterziehung und Deutsch am Quedlinburger GutsMuths-Gymnasium, sieht dieses Projekt als Beispiel an, wie Schüler nicht isoliert in ihrer Schule wirken, sondern in und mit ihrer Stadt leben. Auch Vorgängerprojekte, wie ein Theaterstück zur Eröffnung des Hotels im Hagenschen Freihaus zwischen Klink und Bockstraße, gehören dazu. Unterstützt wurden die Projekte zu "Denkmal Aktiv" durch eine Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Diese Unterstützung wird ab diesem Jahr dem Gymnasium Ballenstedt zuteil. "Doch wir machen auch ohne diese Förderung weiter", sagt Frau Schönbeck und sieht es als gut an, dass nun die Ballenstedter, die "wir mit ins Boot geholt haben", von einer solchen Unterstützung profitieren.

Das Projekt "Denkmal aktiv" wird auf verschiedenste Weise weitergeführt. Nicht nur im Kunsterziehungsunterricht, sondern zum Beispiel auch im Fach Informatik, wo eine Internetseite erstellt wird. Dabei brauchen die Schüler zum Teil nicht einmal ihr Haus im Konvent in Quedlinburg verlassen. Manch Geheimnis lässt sich dort noch entdecken, was Architektur und Einrichtung, zum Beispiel die Bilder in der Aula, außer den Caspari, betrifft, weiß Sabine Schönbeck. Sie selbst ist in fast vergessene Räume in dem altehrwürdigen Haus vorgedrungen und nutzt sie wieder.