1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Höhe nicht entscheidend für Club Deutscher Riesen

Höhe nicht entscheidend für Club Deutscher Riesen

Von ANDREAS BÜRKNER 16.11.2009, 17:05

NEINSTEDT/MZ. - Stellte sich dem Betrachter eine Frage: "Wie groß muss man eigentlich sein, um zu diesem Club gehören zu dürfen?" Zum zweiten Mal hatten sich die beiden Kleintierzuchtvereine des Ortes zusammen getan, um mit einer attraktiven Schau das Interesse der über 200 Besucher an zwei Tagen auf sich zu ziehen.

"Trotzdem werden wir jeweils eigenständig bleiben", stellte der Chef der haarigen Lang- und Schlappohren, René Hägemann, klar. Immerhin 72 der gepflegten putzigen Gesellen stellten sich der Jury. Hinzu kamen noch etwa 130 Hühner, Tauben und Enten, denn 35 Aussteller aus der Region hatten sich um die Käfige in den Räumen der Landschaftspflege bemüht.

"Wir sind so froh, dass wir von den Neinstedter Anstalten für unsere Veranstaltung diesen Bereich kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen", bedankte sich Hägemann nicht nur bei diesem Partner, sondern auch den vielen anderen kleinen Sponsoren und ehrenamtlichen Helfern, welche die jährliche Präsentation unterstützen. Ob Vorbereitung, Einlassdienst, Tombola-Losverkauf oder gastronomische Betreuung, jede Hand wurde für das Gelingen gebraucht, nicht zu vergessen die ständige Fütterung der Ausstellungstiere.

Natürlich hofft er auf eine noch größere Hilfe im nächsten Jahr, denn 2010 feiern die Neinstedter Kaninchenzüchter bereits das 100-jährige Bestehen ihres Vereins. Immer wieder fallen deshalb auch die Namen von Vorgängern der heutigen Züchtergeneration. Einer davon, der frühere Vereinsvorsitzende Hans Quasthoff, rückt bei jeder Ausstellung besonders in den Mittelpunkt. Dessen Witwe stiftete einst einen Gedächtnispokal, den sich zur diesjährigen Ausstellung Peter Lodyga mit seinen Alaska-Kaninchen sicherte.

Ein weiterer Wanderpokal stammt vom Bürgermeister von Neinstedt. Er wechselt den Besitzer jeweils zwischen den beiden Vereinen. War im vergangenen Jahr noch Roland Schmidt mit seinen großen Hühnern, den rebhuhnfarbigen Brahmas, der glückliche Gewinner, so konnte Gemeindeoberhaupt Malte Koepp diesmal Karl-Heinz Zeigermann von den Kaninchenzüchtern persönlich auszeichnen. Brachten Zeigermann seine Thüringer nicht nur diesen Erfolg, sondern auch noch die Ehrung des besten Rammlers, so bescherten die Großchinchillas René Hägemann die beste Häsin und den Ehrenpreis des Kreisverbandes.

Letztere Auszeichnung ging bei den Rassegeflügelzüchtern an den Vereinsvorsitzenden Thomas Gerbothe für dessen Tauben der Sorte Amsterdamer Kröpfer. Auch das beste Huhn, ein Zwerg-Welsumer und als einziges der Schau mit der Bewertung "vorzüglich", stammte von Gerbothe, dem mehrfachen Deutschen und sogar Europameister. Den Titel des Vereinsmeisters der Kaninchenzüchter sicherte sich Jens Abel mit seinen "Deutschen Riesen", womit auch die Frage um seine Person und Körperlänge geklärt war. Er gehört als Züchter zum Club speziell für diese Rasse, "meine Körperlänge ist reiner Zufall und ohne Bedeutung für die Mitgliedschaft."

Bereits am nächsten Wochenende werden dessen Kaninchen ebenso wie Hägemanns Großchinchillas und Gerbothes Amsterdamer Kröpfer-Tauben auf höchster Ebene zur Europa-Schau im slowakischen Nitra um die Gunst der Juroren werben - die besten Wünsche der Vereinskollegen begleiten sie.