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Harz Harz: Ortsvereine sollen gestärkt werden

Von UWE KRAUS 26.09.2010, 16:59

RÜBELAND/MZ. - Die Arbeit des Harzer SPD-Chefs Michael Schubert in für die Sozialdemokraten schwierigen Zeiten wurde auf dem Kreisparteitag mit 78 Ja- von insgesamt 82 Stimmen deutlich honoriert. Doch über die Christdemokraten verloren die Delegierten in Rübeland nicht viel Worte. "Den Linken müssen wir die nötigen zehn Prozent Stimmen abjagen", forderte Andreas Steppuhn, der den regionalen SPD-Sitz im Bundestag verloren hatte. "Derzeit rangiert Jens (Bullerjahn, d. R.) vor dem Haseloff, und den Gallert kennt keiner im Land", verbreitete er Optimismus. Und schrieb den unzufriedenen Genossen von der Basis ins Stammbuch: "Wir sind selbstkritisch, das zeichnet uns aus. Aber wir müssen uns viel selbstbewusster in der Öffentlichkeit präsentieren."

Eins war er sich mit vielen Delegierten darin, dass das soziale Profil der Partei geschärft werden müsse. Es gehe nicht allein um Arbeit für die Menschen, wie es die CDU fordert, sondern sie müssten davon leben können. Dazu gelte es, Tarifverträge einzuhalten. Veronika Zabel aus Güntersberge, die mit 28 Stimmen weit entfernt vom Sprung auf einen Stellvertreterposten von Michael Schubert war, kritisierte, dass Leiharbeit kommunale Unternehmen reich mache, aber die Arbeitenden zusätzliche Leistungen beantragen müssen. Ziemlich klar wählten die Delegierten den Landtagsabgeordneten Ronald Brachmann (55 Stimmen) und die pensionierte 61-jährige Lehrerin Christa Grimme (47 Stimmen) zu Schubert-Stellvertretern. Grimme, eine Netzwerkerin der Partei, die in vielen Vereinen und Gremien "ohne Parteiabzeichen am Revers" agiert, wurde auf dem Parteitag für ihr silbernes Parteijubiläum geehrt.

Schubert hatte in seiner Rede darauf verwiesen, dass die Harzer Sozialdemokraten sich als Einheit verstehen, ohne die Tradition der drei Kreisverbände zu verleugnen. Die Steppuhn-Niederlage 2009, weil der Bundestrend erbarmungslos durchschlug, habe Spuren hinterlassen, konstatierte er. "Die klassische SPD-Klientel wird kleiner." Er freute sich, dass "die Ortsvereine als Gesicht der SPD" wieder gestärkt werden sollen. Mit ihren 458 Mitgliedern rangiert die Harzer SPD nach Magdeburg auf Platz zwei. Seit 2008 verließen im Harz 55 Genossen die Partei, 41 traten bei. "Diese Zahlen zeigen, wie schwach unsere politische Basis ist", stellte Schubert fest. Die finanzielle Grundlage sei dagegen schmal, aber solide.