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Drei Tote in Wernigerode Drei Tote in Wernigerode: Motiv für Familientragödie bleibt weiterhin unklar

Von Detlef Horenburg 06.10.2015, 15:22
Die Polizei sicherte nach der Tat Spuren.
Die Polizei sicherte nach der Tat Spuren. archiv/wohlfeld Lizenz

Wernigerode - Was sich beim schrecklichen Familiendrama in Wernigerode in der Straße Am Großen Bleek in der vergangenen Woche genau abspielte, liegt weiterhin im Dunkeln.

Eine 34-jährige Frau soll ihren behinderten Bruder (42) und ihre Großmutter (89) und dann sich selbst durch einen Sprung aus einem Fenster im Obergeschoss der Villa getötet haben. „Nach der vorläufigen Obduktion der drei Leichen gehe ich weiter von einem erweiterten Suizid aus“, sagte Oberstaatsanwältin Eva Vogel am Dienstag der MZ. Es seien jetzt allerdings noch toxikologische Untersuchungen notwendig, um die genauen Todesumstände vom Bruder und der Großmutter mit Sicherheit zu klären. Die Frage ist, ob sie erstickt oder vergiftet wurden. Mit einem Ergebnis könne erst in der nächsten Woche gerechnet werden.

„Vorgefundene Schriftstücke deuten auf einen derartigen erweiterten Suizid hin“, sagte die Oberstaatsanwältin. Fest stehe, dass der Bruder und die Oma bereits vier Tage zuvor starben, bevor ein Bestatter die Leichen entdeckte. Die Frau habe diesen per Brief informiert, dass im Haus Leichen abzuholen seien. Das Motiv der Schwester ist noch unklar. „Sie hat viele Briefe geschrieben, die ich auch gelesen habe. Aber ich bin keine Psychologin, sondern Juristin“, sagte die Oberstaatsanwältin. Und meinte schließlich: „Sicherlich spielte auch eine gewisse Überforderung der jungen Frau eine Rolle.“ Dies sei allerdings ihre persönliche Meinung, die „sich nicht ohne weiteres belegen“ lässt. (mz)