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Plätze Plätze: Marianne Beyer und Paul Kusber holen Sieg

05.08.2013, 15:03
Hurtig durch die Reben: Nadine Schlegelberger aus Weischütz absolviert den Parcours. Ihre Vorläufer haben schon etwas „Wasser gelassen“.
Hurtig durch die Reben: Nadine Schlegelberger aus Weischütz absolviert den Parcours. Ihre Vorläufer haben schon etwas „Wasser gelassen“. Gudrun Schröder Lizenz

Dorndorf - Wenn auf dem Wiesenhang im Oberdorf kaum noch ein Plätzchen frei ist und Einwohner sowie Gäste den Hang bevölkern, wenn sich Zilli (Günter Zielinski) und Erfi (Rudolf Erfurt) mit Mikrofonen bewappnen und am Hang Stellung beziehen, wenn Besucher aus nah und fern im Winzerdorf anreisen, um einfach dabei zu sein: Dann startet in Dorndorf das beliebte Gaudi-Rennen. In Dorndorf wurde das inzwischen 21. Weinfest gefeiert. Höhepunkt der drei Festtage war der traditionelle Buttenlauf am Sonnabendnachmittag. Jeder, der Lust und Laune hatte, seine sportliche Kondition unter Beweis zu stellen, konnte da mitmachen. Am Ende zählten die Moderatoren trotz der Gluthitze 45 Läufer, die die mit Schikanen versehene Rennstrecke meisterten.

Viele alte Bekannte hatten sich am Hang gegenüber dem Parcours eingefunden, um das Spektakel als Zuschauer zu erleben, die Läufer anzufeuern oder sich selbst der Herausforderung zu stellen. Bürgermeister Michael Bilstein und Lauchas Weinprinzessin Susanne Rothe begrüßten die Dorndorfer und ihre Gäste und wünschten schöne Festtage. Während die Weinprinzessin zum nächsten Termin eilte, ging Bilstein mit dem Lauchaer Planungschef Wolfgang Boy auf die Strecke. Boy galt jahrelang als Top-Favorit, lieferte sich mit seinem Bruder Siegfried bei so manchem Buttenlauf ein spannendes Duell. Doch inzwischen ist der Nachwuchs auf dem Vormarsch. Selbst ganz Kleine waren dabei, assistiert von Vater oder Mutter. Im Tragegurt seiner Mutter Conny absolvierte bereits der vier Monate alte Bobby Finley die Hindernisbahn. Die größeren Mädchen und Jungen lieferten sich harte Wettkämpfe. So die Schmidt-Brüder aus Naumburg, die als Sieger gehandelt wurden. Da sah man Jana Lehmann aus Weischütz mit ihrem neunjährigen Sohn Julius. Der Kellermeister der Winzervereinigung, Knut Kiok, schickte zum achten Mal seine Schwester Kerstin aus Berlin und Cousine Katrin aus Jena auf die Strecke, während er das Treiben am schattigen Fleckchen lieber als Zaungast beobachtet. „Wir kommen jedes Jahr zum Weinfest. Es ist zum Familientreffen geworden“, sagte die Berlinerin. Mit launigen Sprüchen wurde das Geschehen von Zilli und Erfi kommentiert. Natürlich blieb die eigene „Sippe“ da nicht verschont, denn Rudolf Erfurt konnte seine Tochter, Nichten und mit Josephine, Fritz, Egon und Leni eine Reihe Enkelkinder ankündigen. Aber auch lustige Paarungen, wie zwei schwebende Elfen und ein Earl im Schottenrock, waren zu erleben. Dabei sein, ist alles, lautete die Devise, obwohl es die Strecke wieder in sich hatte. Bei den gestarteten Paaren ging es um die schnellste Zeit und die noch vorhandene Wassermenge in der Butte. Am Start wurden für die Männer 30 Liter, für Frauen 20 Liter in die Butten gefüllt, für Kinder zwischen fünf und 15 Liter.

Auf dem Parcours - etwa 150 Meter geht es steil bergan - müssen Triumph-Bögen durchschritten, Wippen überwunden und ein Rebengang im Slalom durchlaufen werden. Zwischendurch heißt es für die großen Läufer einen Becher Wein, für die Kleinen einen Becher Saft zu leeren. Zum Schluss ging es hinauf zu den Wasserbehältern. Hier wurden die Butten ausgegossen. Ein automatischer Messstab zeigte die exakte Wassermenge an. Doch trotz des Eifers, schnell das Ziel mit möglichst viel Wasser zu erreichen, spielt das Gaudi stets die größere Rolle.

Die Organisatoren des Weinfestes, die 22 Mitglieder des Winzervereins Dorndorf um ihren Vorsitzenden Ralph Erfurt, hatten alles bestens vorbereitet. Für sie sind es stets stressige Tage. „Aber viele freiwillige Helfer aus dem Dorf stehen uns zur Seite“, betonte Erfurt. So für den Aufbau des Zeltes, der Verkaufsstände sowie des Parcours sowie für das Kuchenbacken. Erfurt selbst opfert jährlich vier Tage Urlaub, damit alles bestens klappt.