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Nach Drohungen gegen Wettiner Gymnasium Nach Drohungen gegen Wettiner Gymnasium: Schulen im Saalekreis sind auf den Ernstfall vorbereitet

Von UNDINE FREYBERG 05.11.2015, 19:53
Polizeieinsatz am Burg-Gymnasium in Wettin
Polizeieinsatz am Burg-Gymnasium in Wettin silvio kison Lizenz

MERSEBURG/SCHKOPAU - Die Drohungen gegen das Burggymnasium Wettin im nördlichen Saalekreis haben auch im südlichen Saalekreis für Aufregung gesorgt. MZ wollte wissen, ob es hier bereits ähnlich Vorfälle gegeben hat.

„Gott sei Dank nicht“, antwortet Steffen Rahaus, der Schulleiter des Merseburger Domgymnasiums, auf Anfrage der MZ. „Sollte es jedoch einen Vorfall geben, würden wir binnen 20 Minuten jeden erreicht haben und wüssten, wie wir vorgehen würden.“ Man habe ein Krisenteam aus Lehrern und Schulleitung, was zusammenkomme. Außerdem würde man die Polizei, das Landesschulamt und den Landkreis als Träger der Schule informieren. Diese würden dann auch das Zepter in der Schule übernehmen und je nach Uhrzeit entscheiden, ob die Schüler gar nicht erst in die Schule kommen sollen oder ob das Gebäude evakuiert werden muss. „Das wichtigste ist, dass keine Panik entsteht.“

An der Sekundarschule Schkopau hat es bisher auch noch keine Drohungen gegeben. „Wir haben aber erst vor drei Wochen mit unserem Krisenteam, der Polizei, der Feuerwehr und Vertretern der benachbarten Grundschule zusammengesessen und uns ausgetauscht“, sagte Schulleiter Hans Richter. Doch ein aktueller Anlass? „Nein, blanke Routine. Wir treffen uns ein Mal im Jahr und arbeiten unsere Check-Liste ab.“ Dazu gehöre, dass über eventuell erfolgte Umbauarbeiten in und an der Schule informiert werde, dass veränderte Telefonnummern aktualisiert werden und den Rettungskräften neue Schlüssel zur Verfügung gestellt werden, falls Schlösser erneuert worden sind.

Ein Jugendlicher aus Braunsbedra hatte Anfang 2012 eine Bombendrohung gegen die Sekundarschule in Mücheln ausgesprochen. Nach seiner Drohung über den Notruf der Polizei hatte er sich seinerzeit in der Nähe der Schule versteckt, um den Einsatz zu beobachten. Der Polizei gelang es aber, ihn noch vor Ort aufzugreifen. Weil ihm noch weitere Straftaten nachgewiesen werden konnten, ist der damals 17-Jährige zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden.

„Ich finde es schlimm, dass die Hemmschwelle bei manchen Leuten immer weiter sinkt“, meint Steffen Rahaus. „Sie denken nicht darüber nach, was so eine Sache nach sich zieht, was auch so ein Großeinsatz kostet und was er bei Schülern, Lehrern und Eltern für Ängste schürt.“ (mz)