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Kreisparteitag der AfD Kreisparteitag der AfD: Tillschneider übernimmt die Spitze

Von Katrin Löwe 26.02.2017, 22:15
Hans Thomas Tillschneider (Archiv)
Hans Thomas Tillschneider (Archiv) Peter Wölk

Bad Dürrenberg - Der Machtkampf ist entschieden. Der Saalekreis-Verband der Alternative für Deutschland (AfD) hat einen neuen Kreisvorsitzenden: den AfD-Rechtsaußen Hans-Thomas Tillschneider. Der bisherige Chef, Gottfried Backhaus, ist einer Mitteilung des Verbandes zufolge nicht mehr im Vorstand.  

Die Entscheidung fiel auf einem außerordentlichen Parteitag am Sonntag in Bad Dürrenberg. Dort ist nach Angaben von Tillschneider der komplette Vorstand nach einer Aussprache zurückgetreten.

Backhaus selbst war nicht anwesend - nach Angaben seiner Frau Claudia aus gesundheitlichen Gründen. Claudia Backhaus hatte vor Beginn des Parteitages noch angekündigt,  eine Vertagung zu beantragen - dies blieb erfolglos.

Saalekreis-Verband AfD: Backhaus distanziert sich von Äußerungen

Laut Tillschneider hat Backhaus seinen Rücktritt per E-Mail erklärt. Zum Abwahlantrag sei es nicht gekommen. Seit Wochen hatten bei der Saalekreis-AfD Machtkämpfe zwischen dem rechtskonservativen Lager um Backhaus und der Gruppe rund um Tillschneider für Schlagzeilen gesorgt.

Backhaus distanzierte sich öffentlich mehrfach von Äußerungen, die auf der Facebook-Seite der Saalekreis-AfD veröffentlicht wurden. Im Januar war etwa dazu aufgerufen worden, das „System zu stürzen“.

Zuletzt hatte Backhaus sich im Streit um einen möglichen Parteiausschluss des Thüringer AfD-Politikers Björn Höcke von einer über die Facebook-Seite des Verbandes verbreiteten Rücktrittsforderung gegenüber AfD-Bundeschefin Frauke Petry distanziert.

Saalekreis-Verband AfD: Veranstaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Im Vorstand habe die „Rechts-außen-Gruppe“ die Mehrheit, sie gestalte die Seite, hatte er einmal geschrieben. In einer am Sonntagabend  verbreiteten Mitteilung hieß es, die Mitglieder hätten kritisiert, dass „kreisinterne Auseinandersetzungen über die Presse geführt wurden“. Einigkeit habe darüber geherrscht, dass „Partei- und Vorstandsinterna auch intern zu klären sind.“

Knapp die Hälfte der Mitglieder sei gekommen, um „die Zerwürfnisse zu klären, die seit Mitte Dezember den Kreisverband erschütterten“. Der Parteitag fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Der Beschluss dazu sei mehrheitlich bei wenigen Gegenstimmen erfolgt, hieß es kurz nach Beginn. AfD-Landeschef André Poggenburg hatte vor Ort erklärt, er erwarte, dass Dinge angesprochen werden, die im Kreisverband „rumoren“. Es sei „nicht unnormal“, dass in einer jungen Partei etwas ausdiskutiert werden müsse. Gottfried Backhaus war telefonisch am Sonntagabend nicht für ein Gespräch zu erreichen. (mz)