Integration im Saalekreis: Integration im Saalekreis: Lehrkräfte und Wörterbücher für Flüchtlinge gesucht

Merseburg/Braunsbedra - „Es gibt einen Raum in Braunsbedra, den könnte man ganz einfach für Deutschkurse nutzen“, macht Peter Wetzel vom Mehrgenerationenhaus den ganz spontanen Vorschlag. Denn was sich beim Treffen von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) mit in Krumpa untergebrachten Flüchtlingen herauskristallisierte, war der Wunsch nach mehr Deutschunterricht für die Asylbewerber.

„Wir möchten mehr Zugang zu Bildung“, erklärte Cheickna Hamala Fadiga aus Mali, der sich in der Saalekreis Refugee Association (Sara) engagiert. Das Problem, nur Menschen deren Asylantrag positiv beschieden wurde, haben Anspruch auf geförderte Deutschkurse. Flüchtlinge, deren Verfahren noch laufen oder die zum Beispiel nur eine Duldung haben, haben diesen Anspruch nicht. Sie können sich jedoch ohne Sprachkenntnisse nicht integrieren, was aber immer wieder gefordert wird. Genau diesen Menschen müsste geholfen werden.

Hierzu gibt es bereits ehrenamtliches Engagement. Kristin Geißler und weitere Studenten haben bereits Deutschkurse im Mehrgenerationenhaus abgehalten. Allerdings habe der Umfang aus Zeitgründen reduziert werden müssen.

Es werden also ganz dringend Menschen gesucht, die bereit wären, in Braunsbedra oder Merseburg Asylbewerbern Grundkenntnisse in der deutschen Sprache zu vermitteln. „Das müssen keine Lehrer sein, einfach Menschen, die Zeit und Lust haben, anderen unsere Sprache und Kultur näherzubringen, damit die Geflüchteten im täglichen Leben kommunizieren können. Am besten immer zwei Personen für eine Sprachgruppe“, sagt Wetzel der MZ.

„Wir werden uns auch dafür einsetzen, dass diese Lehrkräfte zumindest eine Aufwandsentschädigung bekommen. Versprechen können wir allerdings nichts.“ Den Asylbewerbern in Braunsbedra die Möglichkeit zu geben Deutsch zu lernen, halte er für sehr einfach umsetzbar, da es bis zum Gebäude der Bibliothek, in der sich der Raum befindet nur etwas mehr als ein Kilometer Fußmarsch sei.

„Eine große Bitte habe ich noch. Wenn jemand Wörterbücher hat, die er nicht mehr benötigt, würden wir uns freuen, wenn diese gespendet werden könnten“, so Wetzel. Gebraucht werden Deutsch-Englisch-, Englisch-Deutsch-, Deutsch-Französisch und Französisch-Deutsch-Wörterbücher. (mz)