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Fünf Filialen sind gerettet

Von Regina Retzlaff 14.09.2005, 16:12

Querfurt/Obhausen/MZ. - "Da hat sich der Druck, den wir auf die Post ausgeübt haben, doch gelohnt", resümiert Obhausens Bürgermeister Kay-Uwe Böttcher (CDU). Seinen Briefwechsel mit der Post bezeichnet er als "nicht immer sehr fein". Aber es habe ihn und die Menschen in seinem Dorf nicht kalt gelassen, dass eine solch wichtige Postfiliale mit allein mehr als 100 Postbankkunden einfach so weggewischt werden sollte. Böttcher ließ einfach nicht locker. Das hielt auch Querfurts Stadtoberhaupt Peter Kunert (FDP) so. "Ich bin froh, dass es nun doch für unsere Bürger in den Ortsteilen Lodersleben und Weißenschirmbach die ganze Palette der Postleistungen weiter gibt", erklärte er, nachdem auch ihm der Brief der Post auf den Tisch geflattert war. Ingo Lischke, er betreibt in seinem Einkaufsmarkt in Lodersleben die Poststelle, meint, dass der ganze Ärger um den Abbau der Leistungen nicht hätte sein müssen. "Mussten wir erst Unterschriften sammeln und Bundestagsabgeordnete einschalten? Jetzt geht es doch plötzlich wieder. Aber ich bin darüber sehr erfreut, vor allem für die Leute aus dem Dorf freue ich mich", erklärte er. "Ich hatte mir sogar schon neue Ladenmöbel bestellt, wollte demnächst umbauen. Aber so ist es natürlich viel besser", freut sich auch Beate Gonschorek in Obhausen über die Entscheidung.

Die habe die Post völlig unbeeinflusst von der Protestwelle getroffen, versichert Pressesprecher Jens-Uwe Hogarth. Es sei nämlich festgestellt worden, dass man ein völlig neues Konzept der postalischen Versorgung, die so genannten Postpoints, an den alten Standorten nicht mit objektiven Ergebnissen testen könne. "Das soll jetzt an 300 neuen Standorten passieren. Und weil wir versprochen hatten, dass die alten Standorte nicht verloren gehen sollten, haben wir allen unseren Partnern in den Filialen angeboten, die zuletzt bestehenden Verträge in vollem Umfang, mit allen Leistungen, unbefristet fortzusetzen", so Hogarth.