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Bürgermeister: «Kurpark wird nicht bebaut»

Von ELKE JÄGER 12.03.2010, 17:38

BAD DÜRRENBERG/MZ. - Doch Bürgermeister Árpád Nemes versteht die Reaktionen nicht. Auch bei ihm gehen Briefe und Anrufe ein, in denen Bürger ihren Protest deutlich machen. Andere kommen persönlich. "Wir wollen doch den Kurpark gar nicht bebauen", betont Nemes. "Der Park soll weiter für alle zugänglich bleiben." Bebaut werden sollen, erklärt er, nur der Hang und die so genannten Amtsberggärten, ein wild bewachsenes Terrain dahinter.

Wäre dann alles nur ein großer Irrtum? So einfach ist die Lösung nicht. Begonnen hat alles im Jahr 2008. Da beauftragte die Stadt eine Firma mit einer Studie zur Nutzung der Sole. Es gab bereits einen Investor, der, entsprechend dem allgemeinen Trend, auf den Wellnessbereich setzte. Um die Ideen umzusetzen, sei aber auch ein Hotel nötig, habe es im Ergebnis der Studie geheißen, ergänzt Katrin Reichardt, Haupt- und Bauamtsleiterin im Rathaus. Ursprünglich habe die Stadt das alte Salinengelände dafür nutzen wollen, doch die hohen Kosten hätten bisher alle potentiellen Investoren verschreckt.

Dann sei man auf den Hang und die Amtsberggärten am Kurpark gekommen. "Das haben wir in mehreren Stadtrats- und Ausschusssitzungen beraten", meinen Nemes und Frau Reichardt. Alle Fraktionschefs seien einverstanden gewesen, die Pläne im Februar auf die Tagesordnung im Stadtrat zu setzen. "In dieser Phase wird noch nichts beschlossen, sondern Meinungen eingeholt, was überhaupt möglich und gewollt ist", erläutert die Amtsleiterin. Dass die Pläne sich dennoch bis auf das Gebiet des Kurparks erstreckten, liege am Wegesystem, das in die Planungen einbezogen sei. Im Zuge der Diskussion über den Entwurf wäre, sagt der Bürgermeister auf MZ-Nachfrage, auch eine Einwohnerversammlung denkbar gewesen.

Die soll es vor den Stadtratswahlen nun nicht mehr geben. Die Stadtverwaltung sieht sich die Hände gebunden. "Wir können jetzt nichts mehr tun", bedauert Nemes. Er halte trotzdem an der Studie fest. Es müsse etwas passieren in der Stadt, es müsse Entwicklungen geben. Immer wieder lägen Nachfragen von Investoren vor. Für Amtsleiterin Reichardt ist jetzt "die Aufklärung der Bevölkerung" wichtig. "Wir müssen stärker informieren und den Leuten anbieten, ihre Fragen zu beantworten."