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Bildungsausschuss Bildungsausschuss: Keine Namen, aber völlig neue Gangart

Von Petra Wozny 15.04.2003, 15:11

Merseburg/MZ. - Sitzung des Bildungsauschusses des Merseburger Stadtrates am Montagabend - und wieder war der Saal voll. Seit Monaten sind die Tagungen der Stadträte von einem Hauptthema geprägt: Schließung einer Kindereinrichtung und einer Grundschule der Stadt. Kindererzieherinnen, Schulleiterinnen und Eltern erhoffen sich Neuigkeiten. Dies vorweg: Die jüngste Sitzung brachte nichts sensationell Neues. Man mühte sich redlich Namen ins Spiel zu bringen. Ja, hinter der Hand sei zwar schon mal diskutiert worden, aber "eine Entscheidungen fällt erst nach erst nach gründlicher Prüfung".

So brachte es Bürgermeister Jens Bühligen (CDU) auf den Punkt. Kein Wort mehr von der Kita "Matrjoschka" oder der Grundschule am Saalehang, die bereits in Schriftstücken als für schließungswürdig angesehen worden. Wo dieses Papier herkam, was den Abgeordneten vor acht Wochen noch vorlag - dies konnte sich Schulamtsleiter Siegfried Bannert einfach nicht erklären.

Der Bildungsausschuss schlägt einen neuen Weg ein. Bevor Einrichtungen geschlossen würden, soll gründlich analysiert werden. Getrennt versteht sich, denn eine Kita einer Grundschule gleich zu setzen, wäre wohl dann doch Äpfel mit Birnen zu vertauschen.

Als wichtig erachteten es die Stadträte - auch nach konkreten Hinweisen des Stadtelternkuratoriums: die Anzahl der Kinder, die Länge der Wege, besondere Gefahren auf diesen Wegen. Aber auch solche Dinge wie die Anzahl der Räumlichkeiten, die Beschaffenheit der Außenanlagen, die Betriebskosten, der Investitionsaufwand, Nachnutzungsmöglichkeiten, aber auch die Höhe eventuelle geflossener Fördermittel. Soziale Bindungen hielt Michael Finger, (PDS), der den Ausschuss nunmehr leitet, auch für wichtig. Dem Elternkuratorium Merseburg erschloss sich zumindest noch nicht, was aus dem Hort der später zu schließenden Grundschule wird.

Sind andere Grundschulen in der Lage auch die Hortkinder aufzunehmen? Unklar ist auch, warum die zur Schließung stehende Kindereinrichtung nicht von vornherein einem freien Träger angeboten wird? Aufschluss wird sicher die konkrete Analyse geben, die nun in der Stadtverwaltung bis zum 26. Mai erarbeitet wird. Sicher ist, der Saal im Alten Rathaus wird wieder brechend voll sein.