Baumaßnahme auf B 181: Baumaßnahme auf B 181: Klage steht im Raum

ZÖSCHEN/MZ - Ab Ende nächster Woche müssen sich Kraftfahrer, die auf der B 181 in Richtung Günthersdorf unterwegs sind, wieder auf Behinderungen einstellen. Diesmal sind in Zöschen bis 2015 Kanal- und Straßenbauarbeiten geplant. Das bedeutet vor allem für die vielen Pendler, eine lange Umleitungsstrecke in Kauf zu nehmen, denn die Bundesstraße wird nur während der Winterpausen wieder befahrbar sein. Dass die Vorbereitungen inzwischen auf Hochtouren laufen, ist nicht selbstverständlich, denn mehrere ortsansässige Händler wollten die Arbeiten noch vor wenigen Tagen mit einer einstweiligen Verfügung verhindern, weil sie Beeinträchtigungen fürchten.

Dass die Kläger am Ende der Gerichtsverhandlung erklärten, ihren Antrag ruhen zu lassen, habe mit umfangreichen Zugeständnissen des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Bad Dürrenberg (ZWA) zu tun, der als erstes Leitungen für Schmutz-, Regen und Trinkwasser in die Straße verlegt, letzteres übrigens im Auftrag der Midewa. So erklärte es der Leipziger Anwalt Alexander Fieber, der die Händler vertritt, gegenüber der MZ. Unter anderem habe es die Zusage gegeben, noch vor den Arbeiten an der B 181 eine interne Umgehungsstraße herzurichten und zu ermöglichen, dass seine Mandanten mit Schildern auf ihre Erreichbarkeit hinweisen könnten.

Ersteres ist auch passiert. „Wir haben entsprechend dem Gerichtsbeschluss für eine Oberflächenverbesserung des Pflaumenbaumwegs gesorgt“, betonte Constanze Hoffmann, die stellvertretende Geschäftsführerin des ZWA. Die Schlaglöcher des Feldwegs seien aufgefüllt und Haltebuchten eingerichtet worden. Zudem sei die Baufirma verpflichtet, während der gesamten Maßnahme diesen Weg auch zu unterhalten.

Das möge ja so in den Gerichtsakten stehen, gibt Freimut Hofmann, Besitzer eines Einkaufsmarkts in Zöschen, zu. „Aber ich bin nicht glücklich damit.“ Er hätte sich für den Feldweg eine komplette Schotterschicht, noch lieber aber eine dünne Asphaltschicht gewünscht. Denn wenn die Pendler erst entdeckten, dass diese Umleitung viel kürzer als die offizielle sei, rechne er mit einer vierstelligen Zahl an Fahrzeugen pro Tag, die die Strecke nutzen. Freimut Hofmann und sein Anwalt werden das Geschehen rund um die Baustelle im Auge behalten. Alexander Fieber sprach sogar von einer möglichen Schadenersatzklage, wenn seine Mandanten tatsächlich die befürchteten Umsatzeinbrüche registrieren.

Derweil bestätigte der Landkreis auf Nachfrage, dass die Umleitung über die Landstraßen 184 und 185 zwischen den Ortschaften Wallendorf und Günthersdorf eingerichtet wird. Für den Lastverkehr gelte eine weiträumige Umfahrung über Nempitz und die A 9. Nach dem jetzt vorliegenden Bauantrag werde der Beginn der Sperrung auf den 15. August festgesetzt.