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Rücksichtsvolle Kraftfahrer erhalten Zuckertüte

Von Stefanie Greiner 26.08.2008, 16:50

Köthen/MZ. - "Die Kinder möchten Ihnen heute etwas Besonderes sagen", klärte er auf und nahm die kleine Annabell an die Hand. "Dankeschön, dass du langsam fährst", strahlte die Erstklässlerin und überreichte der jungen Autofahrerin eine kleine Zuckertüte, die einen Informationszettel und eine Süßigkeit enthielt.

"Diese Aktion ist Teil einer Präventionsmaßnahme", erklärte Hans-Peter Klimmek, Leiter der Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit des Polizeireviers in Köthen. Vor allem zum Schulanfang der ABC-Schützen müsse verstärkt auf die Gefahrensituationen hingewiesen werden. "Ich finde das richtig gut und sehr wichtig", lobte Maria Berger.

Die Zuckertütenaktion hat sich bereits im vergangenen Jahr bewährt. "Die Resonanz der Autofahrer ist durchweg positiv", so Klimmek. Auch die Kinder hatten sichtlich Spaß. Mit einem Lächeln überreichten die zehn Mädchen und elf Jungen der Klasse 1c ihre Zuckertüten an die Kraftfahrer.

"An Schulen darf man nicht schnell fahren", betonte die siebenjährige Antonia. Einer der Angehaltenen war auch Fahrschüler Yue Qin, der seine dritte Fahrstunde absolvierte. "Solche Aktionen sollten öfter gemacht werden", meinte Fahrschullehrer Rainer Mrachacz. Nachdem alle Kinder ihre Zuckertüte ausgehändigt hatten, übten sie gemeinsam mit Hartmut Hennig das sichere Überqueren der Straße.

Links, rechts und wieder links - diesen Satz beherrschten die Erstklässler vorbildlich. An der Umsetzung haperte es jedoch in einigen Fällen. Um die Kinder fit für die Straße zu machen, steht regelmäßiger Verkehrserziehungsunterricht auf dem Stundenplan. "Wir werden üben, sicher über die Straße zu gehen, und erste Verkehrsregeln lernen", erzählte Klassenlehrerin Heidemarie Schmücking. Von der Zuckertütenaktion war sie begeistert. "Das ist eine ganz wichtige Sache."

Am Ende der Verkehrsstunde bedankten sich die Mädchen und Jungen mit einem Lied bei den Polizisten. Hartmut Hennig freute sich über ein besonderes Lob. "Die Kelle sieht schick aus", bewunderte der sechsjährige Tim. Gemeinsam mit Hans-Peter Klimmek wird Hennig in den kommenden Tagen noch viele Schulen des Landkreises besuchen, um Präventionsarbeit zu leisten. Neben den Verkehrserziehungsstunden werden derzeit verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.

"In Köthen gibt es wenige Schulen, die an schwer befahrenen Straßen liegen", so Klimmek. Die Unfallrate mit Kindern tendiere gegen null. Vorbeugende Maßnahmen bleiben trotzdem das A und O.