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Räumdienst in Köthen Räumdienst in Köthen: Arbeit bis zum Arbeitsbeginn

Von matthias bartl 21.01.2013, 18:57

köthen/MZ. - Jedenfalls für die Nacht - und in den Stunden zwischen Sonntagabend und Montagmorgen war dies mal wieder der Fall. "Ich habe mir den Wecker auf 4.15 Uhr gestellt", so Friedrich gegenüber der MZ - Schneefall war angekündigt, so dass der Bereitschaftsdienst mit einiger Sicherheit davon ausgehen konnte, zum Einsatz zu kommen. Als er den Schnee sah, rief Ingo Friedrich die Mitarbeiter an, die mit ihm zusammen Winterdienst hatten. "Da weiß dann jeder, was er zu tun hat", so der Friedhofsverwalter. Er selber fuhr, nachdem alle alarmiert waren, raus zum Bauhof im Pfriemsdorfer Weg, "um zu schauen, ob alles läuft". Alles lief, Friedrich war gegen 6 Uhr wieder zu Hause, machte sich noch schnell eine Tasse Kaffee, ehe er sich zur Arbeit machte - nicht ohne vorher noch selbst Schnee vor seinem Haus zu schieben. "Da war ich heute der erste."

Dass die Mitarbeiter des Köthener Friedhofs im Winterdienst ständig mit von der Partie sind, dürfte längst nicht allgemein bekannt sein. "Aber so ist es nun mal", sagt Ingo Friedrich. Insgesamt sind es vier Männer und eine Frau, die auf dem Friedhof arbeiten - und damit umschichtig auch im Winterdienst, wenn er denn ausgerufen wird. In der Dienstagnacht waren neben Ingo Friedrich auch Thomas Doczekala und Rainer Schenk sowie Christine Weber im Einsatz. Für Christine Weber war der Schneefall besonders bitter: Eigentlich hatte sie einen freien Tag, aber im Unterschied zum Urlaub spielen freie Tage in solcher Situation keine Rolle, so dass Christine Weber nachts mit raus musste - wenigstens bis zum Bereitschaftsende um 7 Uhr: Den Start in einen freien Tag kann man sich auch anders vorstellen.

Im Einsatz sind die Bereitschaftskräfte aus der Friedhofsabteilung tatsächlich auch auf dem Friedhof selbst, "aber erst ganz am Ende unserer Tour", sagt Ingo Friedrich. Dies als Hinweis auf manche Kritik, dass an Schneetagen die Friedhofswege nicht immer gleich gut genug passierbar seien. "Die Kollegen fahren im Winterdienst einen Teil der Kommunalschlepper-Tour", erläutert Ingo Friedrich. Die Truppe, die diese Runde macht, kümmert sich um Fußwege in Köthen - Start ist in der Maxdorfer Straße, dann geht es weiter über den Hubertus, über Geuz, die Adenauerallee bis in die Rüsternbreite, zum Plötzkauer Ring, zum Pappelweg und zur Liegewiese.

Der Tourenzettel weist insgesamt 19 Stationen auf - und erst dann kann man sich um die Hauptwege auf dem Friedhof und um die Parkplätze in der Maxdorfer Straße und im Güterseeweg kümmern. "Wir haben die Tour heute zweimal machen müssen", so Friedrich. Als man einmal rum war, schneite es immer noch - und eine Wiederholung war fällig.

Alles in allem hat Ingo Friedrich zehn Leute im Bereitschafts-Einsatz gehabt, "und dazu noch die Leute der Firma Poppe, die sich im Auftrag der Stadt um den Winterdienst in den Ortsteilen kümmert". Dass der Winterdienst auch nach dem Ende der Bereitschaft weitergeht, versteht sich von selbst - nur dann verteilt er sich auf alle Kollegen, die im Bauhof arbeiten. Und Bauhof-Chef Klaus Lindner übernimmt das Einsatz-Zepter vom Bereitschaftler Ingo Friedrich. Für den und seine Nacht-Kollegen ist dann allerdings nicht Feierabend. Sondern Arbeitsbeginn.