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Mercateo trennt sich von 17 Mitarbeitern

Von MATTHIAS BARTL 15.10.2008, 15:44

KÖTHEN/MZ. - Dies sei eine Entscheidung gewesen, die dem Unternehmen nicht leicht gefallen ist, so Ledermann, "aber als Handelsunternehmen sind wir extrem vom Kapitalmarkt abhängig. Der ist momentan hypernervös und wir mussten notwendige Maßnahmen treffen." Dies schon mit Blick darauf, dass das Jahresendgeschäft nicht so läuft wie geplant.

Zwei Risiken bewältigen

Mercateo unterliege in der jetzigen Situation wie jeder Händler zwei Risiken, erläutert Ledermann. Zum einen trage man das Risiko, dass der Kunde möglicherweise später zahle als vereinbart. Gleichzeitig sei es nicht unwahrscheinlich, dass die Lieferanten zu veränderten Bonitätseinschätzungen kommen und ihr Geld früher verlangen. "Da geht die Schere auseinander und in dem Umfeld müssen wir liquide bleiben", so Ledermann. Die Lieferanten würden genau beobachten, was das Unternehmen tue, um mit der Situation fertig zu werden, flexibel und manövrierbar zu bleiben. Faktisch gesehen, seien die Lieferanten Mercateos Kreditgeber, zumindest für einen kurzen Zeitraum, und es sei völlig normal, dass Kreditgeber wissen wollen, wie sicher ihr Geld ist.

Mittelfristig optimistisch

Ledermann ist optimistisch, dass - mittelfristig gesehen - die Entwicklung zur Stärkung der Position von Mercateo führen wird. Die Situation bringe einen Kostendruck auf die Wirtschaft mit sich, der wiederum dazu führen kann, dass mehr Unternehmen ihre betriebsnotwendigen Materialien über das Internet erwerben, weil dies kostengünstiger sei. "Unser Plus ist es, dass wir nicht mit Investitionsgütern handeln, deren Anschaffung in schwierigen Zeiten auch gern mal verschoben wird, sondern dass wir Waren für den täglichen Geschäftsbetrieb im Angebot haben - da lässt sich zwar einiges reduzieren, aber gänzlich darauf verzichten kann man nicht."

Wichtig sei für Mercateo, an dieser Stelle den Lieferanten zu zeigen, dass man sich auf der Kostenseite rüstet und die Bonität im Auge behält. "Die Entlassungen tun uns weh, weil wir dadurch einige Wachstumsthemen nicht bearbeiten können", sagt Peter Ledermann.

Der nicht ausschließt, dass nach der Konsolidierung der weltweiten Finanzkrise auch bei Mercateo wieder eingestellt wird. "Wir sind ein Wachstumsunternehmen", zeigt sich der studierte Betriebswirtschaftler Ledermann vom Mercateo-Konzept überzeugt. "Wir bleiben am Standort Köthen, wir sichern uns in einer nicht leichten Phase und wir orientieren uns auf weiteres Wachstum in der Zukunft."