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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Susigke hat einen Kinderspielplatz

Von STEFANIE GREINER 18.07.2010, 15:57

SUSIGKE/MZ. - Endlich gibt es in Susigke einen Kinderspielplatz. Unter den Bäumen am Reitgelände können Mädchen und Jungen jetzt schaukeln, rutschen und klettern. Am Sonnabendnachmittag wurde die kleine Oase offiziell eingeweiht. "Möge dieser Spielplatz vor Vandalismus bewahrt werden", hofft Hansjochen Müller. Der Akener Bürgermeister zerschnitt das Absperrband und gab die Fläche frei. Mädchen und Jungen aus Susigke und Umgebung stürmten auf das Holzgerüst.

Dass der Spielplatz gebaut werden konnte, ist der Initiative von Ralf Endert zu verdanken. Er hatte die Mitglieder des Ortschaftsrates darauf aufmerksam gemacht, dass es nichts dergleichen in Susigke gibt. Dieses Unterfangen hatten vor ihm bereits andere in Angriff genommen. Wirtschaftliche Engpässe begruben jedoch bisher jeglichen Erfolg. Auch Ralf Endert schien vor einer nahezu ausweglosen Situation zu stehen. Der Antrag auf finanziellen Zuschuss wurde von der Stadt Aken abgelehnt. Im Haushalt war für den Bau eines Spielplatzes kein Geld vorhanden.

Von dieser ernüchternden Mitteilung ließ sich Ralf Endert jedoch nicht beirren. Er setzte auf die Unterstützung der Susigker. Immerhin hatte eine Unterschriftenaktion gezeigt, dass der Bau eines Spielplatzes im Interesse aller liegt. Ein entscheidender Schritt gelang Ortsbürgermeister Hubert Saager. Er mobilisierte den Geschäftsführer der Akener Stadtwerke und kam mit Hansjochen Müller ins Gespräch. Ergebnis war ein Fördergeld in Höhe von 5 500 Euro. Den Großteil, 3 500 Euro, stellte die Stadt zur Verfügung. 2 000 Euro wurden von den Stadtwerken gespendet. Dem Bau stand nun nichts mehr im Weg.

"Es ist nur eine kleine Anlage", machte Hubert Saager deutlich. Einen größeren Spielplatz gaben die Finanzen nicht her. Rund 4 660 Euro kostete das multifunktionale Gerät mit Schaukel und Rutsche. Hinzu kamen 556 Euro für 90 Tonnen Sand. Detlef Semmler stellte die notwendige Technik zur Verfügung, um das Gelände nutzbar zu machen. Wurzeln mussten entfernt werden, Erde wurde abtransportiert. 35 Stunden Maschinenarbeit waren dafür nötig. Fleißige Helfer investierten weitere 180 Stunden.

"Wenn wir das alles hätten bezahlen müssen, hätte das Geld nicht gereicht", betonte Saager. Mit einer Materialspende im Wert von 500 Euro unterstützte das Reppichauer Unternehmen "Lehmanns Buntmetallaufkauf und Containerdienst" das Projekt. "Wenn eine Gemeinschaft etwas anpackt, wird das was", lobte Hansjochen Müller das Engagement der Beteiligten. Ralf Endert ist froh, dass der Spielplatzbau endlich verwirklicht werden konnte. Ein größeres Gerüst hätte er sich allerdings schon gewünscht. "Es ist ein Anfang", erklärte Ralf Endert.

Die Kinder waren mit dem multifunktionalen Gerüst sichtlich zufrieden. Der dreijährige Tobias fand besonderen Gefallen an der Rutsche. Seine Mutter Conny Reim ist froh, dass es endlich einen Spielplatz in Susigke gibt. Eine kleine Oase für Kinder würde sich ihre Schwester Kerstin Reim auch in Reppichau wünschen. Solange es dort keinen Spielplatz gibt, will sie mit Tochter Merle nach Susigke fahren.

Der Spielplatz soll demnächst umzäunt werden, um die Kinder vor möglichen Gefahren zu schützen. Immerhin ist die Straße nur wenige Schritte entfernt. Auch vorbeilaufende Pferde könnten von den spielenden Mädchen und Jungen unterschätzt werden. Um auch älteren Kindern etwas zu bieten, wurde am Samstag Geld für eine Tischtennisplatte gesammelt.