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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Emil Fischer aus Köthen ausgezeichnet

Von helmut dawal 12.11.2012, 18:25

Köthen/Leuna/MZ. - Laudator war Ministerpräsident Reiner Haseloff, der unter anderem Fischers Wirken als stellvertretender Bundesvorsitzender und Landesvorsitzender der Senioren-Union Sachsen-Anhalt würdigte. Der heute 88-jährige Emil Fischer wurde im Jahr 1946 Mitglied der CDU. Er arbeitete als Redakteur der CDU-Zeitung "Der neue Weg" und gehörte viele Jahre dem CDU-Kreisvorstand Köthen an.

Wie Mario Zeising, CDU-Landesgeschäftsführer, auf MZ-Anfrage mitteilte, hat der Landesverband diese Medaille erstmals vergeben. Sie erinnert an Leben und Werk von Leo Herwegen (1886-1972), der im Juli 1945 in der Provinz Sachsen zu den Mitbegründern der CDU gehörte und 1946 für die CDU in den Landtag von Sachsen-Anhalt einzog. Im November 1949 wurde Leo Herwegen verhaftet und wenig später aller Ämter enthoben. In einem Schauprozess vor dem Obersten Gerichtshof der DDR unter Vorsitz von Hilde Benjamin in Dessau wurde er im April 1950 zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Gericht befand ihn der "Sabotage bei der Sozialisierung" für schuldig, weil er im Zusammenhang mit der Verstaatlichung der Deutschen Continental Gas-Gesellschaft 1946 der Übertragung von Vermögenswerten an Tochtergesellschaften in den Westzonen zugestimmt hatte. Herwegen blieb bis 1956 in Haft. Nach seiner Entlassung flüchtete er in die Bundesrepublik.

Mit der Herwegen-Medaille wurden auch die früheren Ministerpräsidenten Gerd Gies und Wolfgang Böhmer, der frühere Bau- und Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre und der frühere Landesgeschäftsführer Bernd Reisener ausgezeichnet.

Im neugewählten Landesvorstand sind auch zwei CDU-Mitglieder des Landkreises Anhalt-Bitterfeld vertreten: der Landtagsabgeordnete Lars-Jörn Zimmer und Kerstin Berlin, Vorsitzende der Frauen-Union.