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«Quaisers Puppenkoffer» zieht mit Zelt übers Land

14.09.2004, 14:56

Elster/MZ/hdk. - Seit drei Jahren widmet sich Marion Quaiser, Tochter des im Mai dieses Jahres verstorbenen Elefantendompteurs Alfons Quaiser, hauptberuflich dem Puppenspiel. Sie ist eigentlich Zirkusartistin und zog jahrelang mit der Elefantentruppe ihres Vaters übers Land. Etwas älter geworden, entdeckte sie vor sieben Jahren die Leidenschaft fürs Puppenspiel. Das Talent dafür wurde ihr wohl in die Wiege gelegt, denkt Marion Quaiser. Denn ihre Mutter war jahrelang Schauspielerin am "Berglandtheater" in Osterode im Harz.

Waren es bisher Schulen, Kindergärten und Säle, in denen sie die Puppenspiele vorführte, soll es nun auch das Zelt sein. Bis zu 100 Besucher finden darin Platz. Marion Quaiser baut das elf mal acht Meter große "Gebäude" selbst auf. "Das ist eine ganze schöne Knochenarbeit, aber ich packe das schon", meinte sie selbstbewusst.

Die Handpuppen, Hexen, Kasper und andere Märchengestalten, sind etwa 70 Zentimeter groß. Es sind Spezialanfertigungen des in Fachkreisen bekannten Puppenmachers Rudolf Wurst aus Kiel. Im Repertoire hat sie zahlreiche Stücke von klassischen Märchen bis hin zu selbst inszenierten Geschichten. Auch plant sie eine Erweiterung. Sie will bald einen Streichelzoo mit Kaninchen, Ziegen und Tauben mit auf Tournee nehmen. Jeweils passend zu den Puppenspielen. "Einen bösen Wolf habe ich dann übrigens auch dabei. Aber nur als Holzmodell", meint sie lachend.

In Elster war zwar die Premiere, aber der einzige Auftritt in der Region soll es bei weitem nicht gewesen sein. Begeistert verließen die Kinder, Eltern und Großeltern am Samstag und auch bei zwei weiteren Vorstellungen am Sonntag das Zelt. Mit der Resonanz war Marion Quaiser zufrieden. Allerdings, seit der Einführung des Euro und den wirtschaftlichen Schwierigkeiten läge den Leuten das Geld eben nicht mehr so locker in der Tasche. "Trotzdem, ich gebe nicht auf", versicherte Marion Quaiser.