1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Musikschule Jessen: Musikschule Jessen: Ein paar Takte Besinnung

Musikschule Jessen Musikschule Jessen: Ein paar Takte Besinnung

Von Detlef Mayer 13.12.2017, 10:48
Der Blockflötendoppelchor eröffnete das Konzert der Musikschule Jessen. Zu dieser Formation gehörten Anne Knoll, Milena Letz, Manjana Groß, Jan Richter, Dorothea Schulze, Juliane Lexius, Dana Tromke und Ramona Wolter. Sie intonierten ein Stück aus der „Musikalischen Weihnacht“ von M. Altenburg.
Der Blockflötendoppelchor eröffnete das Konzert der Musikschule Jessen. Zu dieser Formation gehörten Anne Knoll, Milena Letz, Manjana Groß, Jan Richter, Dorothea Schulze, Juliane Lexius, Dana Tromke und Ramona Wolter. Sie intonierten ein Stück aus der „Musikalischen Weihnacht“ von M. Altenburg. D. Mayer

Jessen - Erhaben und ausgesprochen festlich wirkte der Auftritt des Blockflötendoppelchors im Jessener Schloss. Die acht Akteure (siehe obiges Bild) boten am Samstag einen sehr schönen und gefühlvollen Einstieg in die „Musik zur Weihnacht“ des Musikschulbezirks Jessen der Kreismusikschule Wittenberg.

Der zum Konzertraum umfunktionierte Ratssaal vermochte das interessierte Publikum gerade so zu fassen. Nach der Sorge ob der knappen Stühle war die Freude über das volle Haus sowohl den Akteuren als auch den Gästen anzumerken. Die beachtliche Resonanz als Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der Musikschule Jessen und die stets aufs Neue bestätigte Leistung der Künstler aller Altersgruppen zu werten, ist sicher nicht übertrieben.

Andächtiges bis gespanntes Lauschen erfüllte mitunter den Raum. Da wurde das Blitzlicht des Fotografen zu Recht als Störung empfunden.

„Spüren Sie es auch? Der Advent ist da!“ So begrüßte Ute Burkhardt, die Leiterin des Jessener Musikschulbezirks, die Zuhörer im Saal. Sie ging kurz darauf ein, dass der Advent Ankunft bedeutet und sich auf die Ankunft Christi bezieht. „Eine Zeit voller schöner Bräuche“ nannte sie diese Wochen und lud ein, am Samstag vor dem zweiten Advent gemeinsam weihnachtlichen Klängen zu lauschen und sich an weihnachtliche Gepflogenheiten zu erinnern.

„Eine besinnliche Stunde bei guter Musik“ offerierte sie und versprach wahrlich nicht zu viel. Aus der Stunde wurden beinahe zwei, Qualität und Kurzweiligkeit des Gebotenen ließen die Minuten aber wie im Fluge vergehen. „Danach können wir den Weihnachtstrubel da draußen vielleicht wieder besser ertragen.“ Wofür es aus der Runde spontan Beifall gab.

Den holten sich zuhauf auch die jungen und gestandenen Künstler des Abends ab. 24 Musikstücke wies der Programmreigen auf, dargeboten von weit über 30 Akteuren und ihren Korrepetitoren. Da wurden Gitarren, Flöten, Spinett, Trompeten, Klavier, Violinen, Saxofone und Keyboard gespielt, dass es eine Freude war. Und es gab mit Jana Kolberg („Laternensong“) und Daniela Kösterke („Angel“) zwei anrührende Sängerinnen.

Immer wieder nahmen Musikstücke die Besucher mit ins Land der Träume. Als Beispiele seien hier „Romance“, von Frauke Reller an der Violine und Katarina Gietl am Klavier dargeboten, sowie „Stella by Starlight“, intoniert von Lara Krampe am Saxofon, genannt. Sie verführten dazu, mal wieder die eigene Fantasie fliegen zu lassen oder sich der sonst oft unterdrückten Melancholie hinzugeben. Staunend konnte man feststellen, dass das auch ganz ohne Glühwein funktioniert - trotz oder vielleicht gerade wegen der Weihnachtszeit.

Die Riege der Komponisten, von denen Stücke zu Gehör gebracht wurden, reichte zum einen ganz klassisch von Bach über Händel bis Beethoven. Es gab aber auch moderne Musik, beispielsweise „Do they know it’s Christmas“ von Bob Geldof - Henry Krüger gab den Song auf dem Keyboard zum besten. Alles in allem ein Weihnachtskonzert mit einer wohltuend breiten Palette und einer abwechslungsreichen Musikfolge.

Bei ihren Moderationen begab sich Ute Burkhardt unter die Sucher im Weihnachts-Abc. Jedem Buchstaben ordnete sie ein adventstaugliches Substantiv zu. A stand für Advent - was sonst, B für Bratapfel und Bescherung, G für Gänsebraten und L für Lebkuchen. So ging es weiter bis zum X für X-Mas (Christfest). Nur für das Y fiel ihr nichts ein. „Hier bin ich mit meinem Weihnachtslatein am Ende“, gestand sie.

Das Musikschulkonzert erwies sich als ein Ereignis, bei dem niemand auf die Uhr achtete. Das Publikum war permanent gespannt, was sich da als nächstes aus dem musikalischen Füllhorn ergießen wird. Dennoch verging die Zeit. Als Daniela Kösterke „Feliz Navidad“ anstimmte, war der Abend schon wieder fast vorüber. Lars Unruh, der die Sängerin am Klavier begleitete, animierte die Zuhörer noch einmal zum Klatschen und Mitsingen, auch beim finalen Lied „Weihnachten, Weihnachten steht vor der Tür“. (mz)

Wie ein Engel trat Antonia Seiche auf und spielte auf ihrer Violine die Mazurka von N. Baklanova.
Wie ein Engel trat Antonia Seiche auf und spielte auf ihrer Violine die Mazurka von N. Baklanova.
D. Mayer