1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Kontakte nach Asien: Kontakte nach Asien: Post aus Indien löst große Freude aus

Kontakte nach Asien Kontakte nach Asien: Post aus Indien löst große Freude aus

Von Frank Grommisch 21.03.2002, 17:55

Jessen/MZ. - Darin drückt er seine Freude aus, dass Volker Kummer ihn erneut besuchen will. Der 80-Jährige, der, wie aus dem in englischer Sprache verfassten Brief hervorgeht, in den vergangenen Jahren mehrere Schicksalsschläge hinnehmen musste, freut sich auf die Begegnung mit dem Hohndorfer. Außerdem bestellte er beste Grüße an Hildegard Kossagk aus Annaburg, die er aus seiner Zeit im Internierungslager kennt.

Volker Kummer, der sich seit Jahren mit Forschungen zum indischen Kriegsgefangenenlager in der Heidestadt befasst, ist dieser Tage viel auf Achse, um seine am Sonntag beginnende zweiwöchige Reise nach Indien vorzubereiten. Von Berlin-Tegel geht es auf dem Luftweg nach Paris, von dort dann nach Kalkutta. Am Montagabend (Ortszeit) wird er dort eintreffen. Gleich nach der Ankunft will er Kontakt zum Goethe-Institut aufnehmen, denn wahrscheinlich wird er dort über seine Forschungsergebnisse zum Annaburger Kriegsgefangenenlager berichten. Für seine vierte Reise in das riesige asiatische Land hat er sich wieder viel vorgenommen. So möchte er sich auch zu einer Partnerschaft zwischen Schulen in Kalkutta und Berlin informieren. Von Berlin, so seine Überlegung, sei es doch gar nicht weit nach Annaburg. Vielleicht lasse sich hier etwas bewegen.

Von Kalkutta soll es dann per Bahn (die Fahrt wird wohl 18 Stunden dauern) nach Neu Dehli gehen. Von der Millionenmetropole aus will er dann die Tour zu Subedar Sohan Singh unternehmen. Er freut sich riesig auf das Wiedersehen. Und einige Geschenke, unter anderem Luftbildaufnahmen von Annaburg, will er mitnehmen.

Was, wenn der Brief ihn jetzt nicht erreicht hätte? "Ich wäre trotzdem gefahren", sagt Volker Kummer.

Die Tour nach Asien erfordert nicht allein organisatorische Vorbereitungen, sondern auch der Körper ist darauf einzustellen. Denn auf Europäer können in Asien einige gesundheitliche Gefahren lauern. Bereits bei seiner Tour 1995 gab es vorbeugend etwas gegen Hepatitis A, Gelbfieber, Kinderlähmung, Diphtherie und Tetanus. Vor der jetzt anstehenden Reise gegen Hepatitis B und Typhus. Und heute holt er sich im Institut für Tropenmedizin in Berlin noch eine Spritze gegen Japanische Enzephalitis (Gehirnhautentzündung) ab.

Danken möchte Volker Kummer allen, die ihn bei seiner Forschungsarbeit unterstützen. Ulrich Zyzik, der ihm englische Schriftstücke übersetzt, nennt er, außerdem den Prettiner Erhard Michel, natürlich den Annaburger Verein für Heimatgeschichte und Denkmalpflege, die Stadtverwaltung, und viele andere. Ebenso Zeitzeugen, die ihm bei seiner Forschungsarbeit bislang bereitwillig Auskunft gaben.